Gastronomen enttäuscht
GTIler zeigen dem Wörthersee die kalte Schulter

Für Gastronom Christoph Schaschl (r.) zählten die Tuningfans zu einer fixen Einnahmequelle in der Vorsaison, er berichtet von Einbußen bis zu 80 Prozent. | Foto: Privat
  • Für Gastronom Christoph Schaschl (r.) zählten die Tuningfans zu einer fixen Einnahmequelle in der Vorsaison, er berichtet von Einbußen bis zu 80 Prozent.
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Vier Touristiker berichten vom Ausbleiben der GTI-Gäste. Gasthof Pension Lex, Restaurant Karawankenblick, Camping Valentinitsch  und Betrieb aus Maria Wörth erzählen, wie hart sie vergraulten Tuningfans treffen.

KEUTSCHACH/SEE, MARIA WÖRTH. Vier Tourismusbetriebe, eine Meinung: Die GTIler bleiben aus – das macht sich vor allem im ausbleibenden Umsatz bemerkbar. Kein Blatt vor den Mund nimmt sich Josef Lex, der seit mehr als drei Jahrzehnten den "Gasthof Pension Lex" an der Süduferstraße sowie den letzten Greißler am Wörthersee in Maria Wörth betreibt. "Wir hätten drei Wochen ein volles Haus gehabt, damit hätten wir das Personal bezahlt", so Lex. Der Betrieb hat heuer durch ausbleibende Gäste mit hohen Umsatzeinbußen zu rechnen. "Wir sind ein familiärer Kleinbetrieb, wenn es sich heuer nicht mehr ausgeht, sperre ich zu", sagt Lex.

Ruhige Radler

Dass das neue Konzept, dass Radfahrer zur neuen Gästegruppe werden, aufgeht, kann er noch nicht beobachten. "Wir haben letztens 380 Radfahrer an einem Tag gezählt, zwei davon sind bei uns eingekehrt", so Lex. Der Idee, einen Fahrstreifen für den Autoverkehr zu sperren, kann der Gastronom nichts abgewinnen.

Gäste aus Amerika

Die gut zahlenden Tuningfans hat der Gastronom bestens in Erinnerung: "An guten Tagen hatten wir 350 Essen pro Abend, die Grillplatten sind legendär, wir hatten Gäste aus Amerika, die wegen unserer Grillteller bei uns waren." Lex kritisiert die Entscheidungen der Politiker, die zu Absagen und dem Vergraulen der Autofans geführt haben. "In der Region waren im Mai 100.000 Gäste, ich verstehe das nicht, dass man das kaputtmacht", sagt Lex.

"Minus von 70 Prozent"

Im Restaurant Karawankenblick am Fuße des Pyramidenkogels hat man auch in den letzten Jahren gut von den GTIlern gelebt, auch hier bleiben die Tischreservierungen aus. "Wir sprechen von einem Minus zwischen 70 und 80 Prozent", sagt Christoph Schaschl. Der Mai wurde ohne das offizielle GTI-Treffen, das seit drei Jahren nicht mehr stattfindet, zu einem ruhigen Monat. "Ab Mai hatten wir mit dem Treffen auch immer das Personal voll besetzt, ohne Gäste kann man auch keine Mitarbeiter beschäftigen", so Schaschl. Weniger Gäste bedeutet auch weniger Wareneinkauf. "Von unseren Bauern können wir nicht mehr das abnehmen, was wir sonst abgenommen haben, 100 Kilogramm Kartoffeln müssen ja Monate im Voraus bestellt werden", sagt Schaschl.

"Polizisten-Treffen"

Fixe Buchungen bleiben bei Pension-Appartement-Camping Valentinitsch am Keutschacher See aus. "Sonst hatten wir drei Wochen lang Full House – und das im Mai", sagt Kurt Valentinitsch. "Aus ganz Österreich kommen seit zwei Jahren die Polizisten, wir haben halt jetzt ein Polizisten-Treffen", scherzt der Touristiker. Neue Gästegruppen haben sich noch nicht aufgetan. Mit den Tuningfans hat der Unternehmer kaum schlechte Erfahrungen gemacht. Existenzbedrohend sei das Ausbleiben der Gäste nicht. "Schade, dass kein Treffen mehr stattfindet. Wir hatten immer Stammleute, das waren wirklich liebe Leute", sagt eine Pensionsinhaberin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Im Mai war durch das Treffen die Pension in Maria Wörth über zwei Wochen sehr gut ausgelastet. Die Gäste blieben über sechs Tage. Dieses Jahr hat noch kein Autofan um ein Zimmer angefragt.

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