klagenfurter ensemble
Pablo Picasso im Theater Halle 11

- Szenenauschnitt/Probenfoto aus "Wie man Wünsche beim Schwanz packt" im Theater Halle 11
- Foto: Jagoutz
- hochgeladen von Christian Lehner
Das "klagenfurter ensemble" spielt Pablo Picassos surrealistisches Drama "Wie man Wünsche beim Schwanz packt" mit Musik von Dieter Kaufmann.
KLAGENFURT. Dieter Kaufmann (Komposition) und Sohn Ulrich Kaufmann (Videos) bringen Pablo Picassos (einziges) surrealistische Drama "Wie man Wünsche beim Schwanz packt" in der Übersetzung von Paul Celan als szenische Lesung auf die Bühne des "klagenfurter ensembles" (k.e.) im Theater Halle 11. Premiere: 24. April, 20 Uhr. In der musikalischen Performance agieren unter anderen Gunda König, Dietmar Pickl und k.e.-Leiter Gerhard Lehner unter der musikalischen Leitung von Kun Sang Lee.
Entstanden ist Picassos Bühnentext während der deutschen Besatzung 1941 in Royan, uraufgeführt im März ´1944 in Paris als szenische Lesung beim Galeristenpaar Leiris zu Hause. Regie führte Albert Camus, Mitspieler waren unter anderen Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und Raymond Queneau, unter den Gästen waren Menschen wie Georges Braque und Jacques Lacan.
Gerhard Lehner zur Aufführung
k.e.-Leiter und Schauspieler Gerhard Lehner über Dieter Kaufmann:
"Mitte der 80er-Jahre habe ich zwei große Geister der Kärntnerkunst kennenlernen dürfen, und das sozusagen in einem Aufwaschen während einer Musiktheaterproduktion der Wiener Festwochen: Gert Jonke und Dieter Kaufmann. Über Gert Jonke erübrigt es sich, Worte zu verlieren, außer, dass er viel zu selten in Kärnten aufgeführt wird. An Dieter Kaufmann hat mich seit jeher fasziniert, dass er seine Kunst (und die ist eine große) nicht nur am Schreibtisch bzw. im Tonstudio betrieben, sondern quasi auch eigenleiblich unters Publikum gebracht hat. Zusammen mit seiner Frau Gunda König (auch sie in ihrer Kunst eine Große) zog er als das legendäre K&K Experimentalstudio durch die Lande, immer auf der Suche nach dem neuen, unabgestandenen Ausdruck in allen Bereichen der Musik und des Theaters, und dabei immer wieder in eine Richtung des Grotesken tendierend, die auch mich und das klagenfurter ensemble all die Jahre begeistert hat.
Um seine Begeisterung muss man schon da und dort auch kämpfen, wenn man zum Beispiel – wie ich es gerade tue - eine Gesangsrolle für ,Wie man Wünsche beim Schwanz packt' von Dieter Kaufmann erarbeitet und Tag für Tag die drei Töne des Teufels, den Tritonus, hinauf- und hinunter reitet."
Über die Komposition
Dieter Kaufmann: "Welche Rolle soll meine Musik in Picassos Drama spielen?Das Wichtigste ist und bleibt nach wie vor Picassos genialer Text, der - in der wunderbaren Übersetzung von Paul Celan - auch bei unserer konzertanten Lese-Aufführung die Hauptrolle spielen muss. Die Musik hat dabei die Aufgabe, Picassos Ausbrüche kreativer Freiheit emotional zu verstärken. Den begleitenden Instrumenten fällt die Rolle zu, die vokalen Emotionen zu unterstützen und rhythmisch zu stabilisieren.
Auch bei der Uraufführung als szenische Lesung waren die Interpreten des Textes nicht unbedingt Schauspieler. Es waren PhilosophInnen, AutorInnen, GaleristInnen, MalerInnen oder Musen, wobei Männer auch Frauenrollen übernommen hatten.So übernimmt in unserer Aufführung zum Beispiel Gerhard Lehner die Rolle der Kusine."
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INFOS:
"Wie man Wünsche beim Schwanz packt"
Szenische Lesung mit Musik von Dieter Kaufmann nach Pablo Picassos gleichnamigem Drama in der Übersetzung von Paul Celan für Sprech- und Singstimmen, Flöte, Violoncello, Cembalo, Klavier, Akkordeon und Schlagwerk Premiere: Mittwoch 24. April 2019, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen:Donnerstag 25. April, Mittwoch 1. Mai, Donnerstag 2. Mai, Sonntag 5. Mai, Montag 6. Mai, jeweils 20 Uhr
Weitere Infos, Kontakt, Kartenreservierung:
www.klagenfurterensemble.at, 0463/310 300; theater@klagenfurterensemble.at
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