Neu gegründeter Theaterverein
"Die Kunst in den Mittelpunkt rücken"
Der neu gegründete Verein "Ars ex Machina" verfolgt das Ziel, Künstlern wieder eine Stimme zu geben und bei flachen Hierarchien als Kollektiv die Produktionsbedingungen neu zu gestalten.
KLAGENFURT. "In der Kunstszene wird es einem nicht leicht gemacht. Als wäre der finanzielle Überlebenskampf nicht schon hart genug, hapert es auch oftmals an Wertschätzung im kreativen Produktionsprozess – gerade als Schauspieler kennt man es leider zu gut, von der Regie wie eine Marionette behandelt zu werden. Das hat aber wenig mit Kunst zu tun. Ich bin Künstler, weil ich für etwas stehe, etwas verändern will. Deshalb wollte ich selbst etwas gründen und die Kunst in den Mittelpunkt rücken", läutet der Gründer Clemens Janout seine Erzählung ein.
Ars ex Machina
Der Name leitet sich von einem Begriff aus dem antiken griechischen Theater ab: Deus ex Machina", also ein Gott, der aus einer Maschine auftaucht und eine Lösung für die handelnden Figuren auf der Bühne bringt. Bei Janouts Verein „Ars ex Machina“ ist es die Kunst, die Lösungen in Aussicht stellen soll, indem gesellschaftlich relevante Themen verhandelt werden. Das Ziel des Vereins besteht in erster Linie darin, Kunstprojekte zu machen, für die die Künstler, die dahinterstecken, wirklich brennen. In weiterer Folge wäre es super, die Menschen auch fair zu entlohnen. Da das aktuelle Projekt aber unser allererstes ist, sind wir noch weit davon entfernt. In der freien Szene gibt es stets wenig Geld, das ist auch bekannt", erklärt der Schauspieler. Janout hofft, dass sich der neu gegründete Verein als fixer Bestandteil der Kärntner wie Wiener Kunstszene etablieren kann.
Projekte
Der neu gegründete Verein feiert seinen Auftakt am 1. Oktober mit dem Stück "All das Schöne" des britischen Autors Duncan Macmillan. Insgesamt sind acht Vorstellungen bis zum 28. Oktober im "ka1" am Kardinalsplatz 1 in Klagenfurt angesetzt. "Bei diesem Projekt führt eine langjährige Freundin aus Stadttheaterzeiten, Christina Constanze Polzer, ihre Erstregie. Beim Stück handelt es sich um ein Einpersonenstück", erklärt Janout. Der Monolog behandelt den Umgang des Protagonisten mit den Suizidversuchen seiner Mutter und deren Auswirkungen auf seine eigene psychische Integrität. Das Stück ist so konzipiert, dass Publikum und Bühne ineinander übergehen und dadurch ein interaktiver und unkonventioneller Theaterabend geschaffen wird. "Im deutschen, aber auch englischen Sprachraum wird das Stück momentan rauf- und runtergespielt. Die inhaltliche Ebene, also psychische Gesundheit, könnte heute kaum relevanter sein, aber auch die Interaktionen zwischen Publikum und Bühne machen den Abend zu etwas ganz Besonderem", schließt Janout seine Erzählung ab.
Zur Sache:
"All das Schöne"
Vorstellungen: 1., 6., 10.*, 13., 14., 20., 21. und 28. Oktober / 20 Uhr Vorstellungsdauer: 70 Minuten; Spielort: ka1, Kardinalplatz 1, 9020 Klagenfurt
Karten sind auf der Website: www.arsexmachina.com, oder in allen Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen verfügbar.
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