Kältetelefon
Effektive Hilfe im Winter
Durch 111 Anrufe am Kältetelefon konnte frierenden obdachlosen Menschen im Winter 2020/21 effektiv geholfen werden.
KLAGENFURT. Im heurigen Winter war es teilweise sehr kalt. Zahllose Menschen in Kärnten, die kein Zuhause haben, mussten die Nacht trotz Eiseskälte im Freien verbringen. "Für obdachlose Menschen, die bei Kälte, Wind und Schnee als 'Schlafzimmer' nur eine Parkbank haben, ist unsere Winternothilfe oft tatsächlich eine Überlebenshilfe. Wir sind sehr dankbar, dass so viele Menschen angerufen haben und trotz Pandemie die Augen offen hatten", freut sich Katrin Starc als Fachbereichsleiterin der Wohnungslosenhilfe der Caritas Kärnten und Zuständige für das Kältetelefon.
Die Bilanz
Insgesamt 111 mal wurde am Kältetelefon der Caritas angerufen. Es war vom 1. November 2020 bis zum 31. März 2021 sieben Tage die Woche von 20 Uhr abends bis sechs Uhr früh in Betrieb. Am meisten Anrufe, nämlich 78, gab es in Klagenfurt. Vor allem Lieferservices, Polizei und Krankenhäuser haben sich am Caritas-Kältetelfon gemeldet. Im fünften Jahr seines Bestehens gingen die Zahlen der Anrufe im Vergleich zum Winter 2019/20 (145 Anrufe) leicht zurück. Dies begründet Starc mit dem Lockdown und den damit verbundenen Ausgangsperren. Die Fachbereichsleiterin der Caritas bedankt sich auf diesem Wege bei allen Helfern, wie dem Roten Kreuz, den ehrenamtlichen Mitarbeitern und der Notschlafstelle Klagenfurt für die Unterstützung in diesem Winter.
So wird geholfen
Elf Mitarbeiter der Caritas unterstützen wohnungs- und obdachlose Menschen das ganze Jahr. Tagsüber in der Tagesstätte Eggerheim, wo sie warme Mahlzeiten, Kleidung, Hygieneartikel und winterfeste Schlafsäcke bekommen. Hier können sie duschen, ihre Wäsche waschen und soziale Kontakte pflegen. Nachts finden akut obdachlose Menschen einen vorübergehenden Schlafplatz in der Notschlafstelle in der Bahnstraße in Klagenfurt, die seit November 2020 von der Caritas betreut wird.
Auf Spenden angewiesen
Das umfangreiche Angebot in der Wohnungslosenhilfe wird großteils über Spende finanziert. Starc dankt allen Spendern die bisher Hilfe geleistet haben und bittet dranzubleiben, weil: "Der Spendenbedarf ist gerade jetzt enorm, nicht zuletzt, weil wegen Corona eine Vielzahl von Kochgruppen, Spendenaktionen und Benefizveranstaltungen für obdachlose Menschen ausgefallen sind. Mit einer Spende kann die Caritas hilfesuchende Menschen auf dem Weg aus der Obdachlosigkeit unterstützen." Mit 35 Euro schenkt man zwei warme Mahlzeiten für eine Woche, mit beispielsweise 50 Euro einen Schlafsack für kalte Nächte. Nähere Infos findet man auf www.caritas-kaernten.at/kaelte.
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