Red Boxx
25.000 Liter Wasser fluten im Ernstfall das E-Auto

Celine Taferrt von Tafrent vor der "Red Boxx", einem Hightechcontainer in den brennende E-Autos kommen. | Foto: MeinBezirk.at
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Bei Einsatz von "Red Boxx" rollt auf E-Autobesitzer im schlimmsten Fall mit Bergung, Sicherung und Entsorgung Kostenlawine zu. Wer nicht entsprechend versichert ist, hat mit enormen Folgelkosten zu rechnen.

KLAGENFURT, KÄRNTEN. In der Feldkirchnerstraße in Klagenfurt steht unübersehbar ein großer roter Container mit der Aufschrift "Red Boxx". Dabei handelt es sich um Kärntens einzigen Container, in den E-Fahrzeuge kommen, deren Akkus drohen in Brand zu geraten. Mit der "Red Boxx" wird das Bergen, Löschen, Transportieren und Lagern von, wie es auf der Homepage der deutschen Entwickler heißt, "auffällig gewordenen Elektrofahrzeugen umgesetzt". Die Klagenfurter Firma Tafrent hat seit Herbst letzten Jahres den Hightech-Container, Kostenpunkt: 180.000 Euro.

Bereits mehrfach bewährt und im Einsatz

"Sollte es zu einem Einsatz kommen, werden wir von der Landesfeuerwehr kontaktiert und bergen das Fahrzeug mit Hilfe der Feuerwehr. Bisher hatten wir Glück, dass wir die Autos zur Red Boxx schleppen konnten", sagt Celine Taferner. Bisher kam die Box sechsmal zum Einsatz. Am spektakulärsten wohl der Einsatz, bei dem der Akku eines Elektrozuges nicht mehr aufhörte zu brennen. "Wir bekamen den Anruf einer Entsorgungsfirma, dort war der Akku des Zugs gelagert und hat plötzlich zu brennen begonnen. Im Container hat der Akku dann zwei Monate weiter geglost", schildert Taferner. Bei mechanischer Beschädigung können sich die Batterien entladen und es kommt im schlimmsten Fall zu Hitze und Bränden.

Fahrzeug wird zwei Tage lang überwacht

Laut EU-Richtlinie kommen E-Autos bei jedem größeren Unfall bzw. bei einer stärkeren mechanischen Einwirkung von außen auf die Akkus für 48 Stunden zur Überwachung in die "Red Boxx". Darin wird das Fahrzeug von Wärmebildkamera und Videokamera überwacht. Sollte der Akku sich entzünden, wird der Container mit einer Kapazität von 25.000 Litern mit Wasser geflutet. Und dann wird es für E-Autobesitzer richtig teuer: Nicht nur, dass der Wagen durch das Fluten zum Totalschaden wird. Was, wenn der Akku, wie bei eingangs genanntem Beispiel, zwei Monate lang brennt. Pro Tag in der Red Boxx entstehen Kosten zwischen 500 und 700 Euro. Dazu kommen noch die Kosten für die Entsorgung von mehreren tausend Litern kontaminierten Wassers. Nach "Brand aus" folgt die nächste Kostenfalle: Das Fahrzeug und der Akku müssen entsorgt werden. Nicht alle Kfz-Besitzer sind entsprechend mit einer Versicherung abgesichert.

Gefahr für Einsatzkräfte

"Sollte es zu einem Brand kommen, werden wir von Tafrent alarmiert und das Fahrzeug kommt in die Red Boxx. Wichtig ist, dass die Batterie unter Wasser gelangt. Das Fahrzeug kann im Brandfall nicht einfach irgendwo abgestellt werden, sondern muss sicher verwahrt werden", erklärt Branddirektor-Stellvertreter Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt. Zurzeit wird mit Wasser gelöscht. "Bei der Batterie kann es auch noch länger weiterbrennen", sagt Germ. "Brände bei Hybridfahrzeugen sind aus der Sicht der Feuerwehr sicherlich die gefährlichsten", führt Germ weiter aus. Hier gibt es gleich zwei Gefahren: Treibstoffe wie Diesel und Benzin sowie Akkus. Neben der Red Boxx gibt es noch weitere Methoden, um des Batteriebrands Herr zu werden. "Es kommen auch spezielle Löschdecken zum Einsatz, hierbei haben wir aber noch nicht sehr viel Erfahrung gemacht", sagt Germ. Als dritte Löschmethode kann ein sogenannter Löschdorn eingesetzt werden. "Mit einem Bolzen dringen wir vom Unterbau des Fahrzeugs ausgehend in den Akku ein und der Löschvorgang wird in Gang gesetzt", erklärt Germ. Die Kärntner Feuerwehren haben aber weder Löschdecke noch Löschdorn – angesichts der steigenden Zahlen von Elektroautos wird die Anschaffung jedoch nur eine Frage der Zeit.

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