150 Jahre WI'MO Klagenfurt
Am Anfang war's die "Mädchen-Arbeitsschule"

Image-Sujet der WIMO Klagenfurt - Schülerinnen und Schüler als Models | Foto: WI'MO
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Die Wimo in Klagenfurt feierte ihr 150-Jahre-Jubiläum und ist heute eine der modernsten Schulen der Stadt.

KLAGENFURT (chl). Am 2. Juni 1868 begann mit 36 Schülerinnen der Unterricht an der "Mädchen-Arbeitsschule" in der Kaufmanngasse 8. Dem voran ging die Gründung eines Frauenvereines zur Errichtung einer solchen unter Federführung von Landespräsidenten-Gattin Gräfin Louisa Hohenwart und Landesgerichts-Gattin Therese von Tarnoczky und der Untersützung von zehn weiteren Damen aus der gehobenen Schicht. Das emanzipatorische Ziel war, dass Mädchen "durch Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen lernen, auch Lust zur Arbeit und zu einem ordentlichen Leben [zu] bekommen und nicht sittlich [zu] verderben". So stand es im Ansuchen zur Konstituierung des Vereins.
Die Schule wuchs schnell. Im zweiten Jahr besuchten bereits 100 Schülerinnen den Unterricht, 1890 waren es 398. Die soziale Herkunft der Schülerinnen hatte sich inzwischen verändert: zunehmend Töchter des Mittelstandes absolvierten die Schule, um eine Ausbildung zur vollendeten bürgerlichen Hausfrau zu bekommen.
Auch der Lehrplan entwickelte sich, hin zu zwei Fachrichtungen: zur "Kochschule für Töchter des Mittelstandes" (1902) und zur "Frauengewerbeschule" (1908). 1909 folgte das Öffentlichkeitsrecht.

Zwei Weltkriege überstanden

Der erste Weltkrieg brachte rapid sinkende Schülerzahlen und finanzielle Schwierigkeiten. Ab 1920 sprang die Stadt ein, stellte Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße 35 zur Verfügung und nannte die Einrichtung "Städtische Frauenberufsschule". Der Bund übernahm 1929 und ab nun war es eine "Bundeslehranstalt für gewerbliche und wirtschaftliche Frauenberufe". Die Schule siedelte zurück in die Kaufmanngasse.
Mit dem Anschluss Österreichs erfolgte die Auflösung, aber trotz Bombenschäden öffnete die Schule als erste höhere Schule Kärntens schon im Oktober 1945 wieder.

Öffnung für Burschen

Seit 1964 erlangte man mit fünfjährigem Lehrplan die Matura, ab 1987 war "Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Fachschule für Mode und Bekleidungstechnik" die korrekte Bezeichnung . Die "Frauenberufsschule" war damit Geschichte, die Schule steht seitdem Burschen und Mädchen gleichermaßen offen. In den nächsten 30 Jahren folgten weitere Änderungen des Schulnamens bis zur heute gültigen Bezeichnung "WI‘MO" ("Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und höhere Lehranstalt für Mode"). Wimo steht dabei für Wirtschaft und Mode. Etabliert wurden auch Ausbildungsschwerpunkte wie "Kulturtouristik", "Gesundheit und Soziales", "Dritte lebende Fremdsprache" und Medieninformatik.

Kompetenzen für den Lebensweg

"Schülerinnen und Schüler erhalten heute an der Wimo neben einer fundierten Ausbildung, den berufseinschlägigen Abschlussprüfungen und der Zentralmatura jene Kompetenzen mit auf ihren Lebensweg, die sie benötigen, um sich ihre Zukunft erfolgreich und glücklich zu gestalten", versichert Direktor Hermann Wilhelmer. Großen Wert legt der Direktor neben der fundierten Berufsausbildung auf die Vermittlung von "Weltoffenheit, Neugierde und Forscherdrang, kritisches Denken sowie soziale Kompetenzen".
Gefordert und gefördert wird an der Wimo – auch abseits des Modezweigs – die Kreativität: unter anderem mit dem Wimo-Literaturwettbewerb, durch Workshops mit Fachkräften von außen und mit der Durchführung von Projekten wie jenen zum Jubiläum Klagenfurt 500.

Für ein geglücktes Leben

Im April veröffentlichte die Wimo in Kooperation mit der Stadt das von der Gastronomie-Abteilung gestaltete, moderne Kochbuch: "Klagenfurt kocht". Und erst vor Kurzem präsentierte der Modezweig das "Klagenfurter Dirndl". "Der kunstvoll gewebte Dirndlstoff zeigt den kreativ verarbeiteten Stadtplan von Klagenfurt", schildert Wilhelmer.
"Wir wollen Schülerinnen und Schülern des 21. Jahrhunderts den Entwicklungs-, Lern- und Lebensraum bieten, in dem sie jene fachlichen und persönlichen Kompetenzen für sich entdecken und entwickeln können, die sie für ihr glückliches und geglücktes Leben heute und morgen brauchen", fasst der Direktor die Philosophie der Schule zusammen.

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