Vom Lost Place zum IT-Headquarter
Anexia plant neue Zentrale im Haferdepot

Anexia-CEO Alexander Windbichler: "Wir wollen uns keinen Betonklotz errichten, sonder bevorzugen die campusartige Entwicklung."
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Alte Substanz soll wiederbelebt werden: IT-Dienstleister Anexia baut das Klagenfurter Haferdepot-Areal zu Geschäftszentrale mit Rechenzentrum und Co. aus.

KLAGENFURT. Als Kind ist Alexander Windbichler, CEO des internationalen Cloud-Anbieters Anexia, mit dem Bus am Haferdepot in der Feldkirchner Straße vorbeigefahren. Anfangs hat es den Unternehmer nicht angesprochen, erst vor ein paar Jahren, als Wachstumspläne gefasst wurden, rückte das Areal in den Fokus. "In der Regel nutzen Unternehmen Industrieflächen, wir wollten etwas Campusartiges –ein großer markanter Tower kam für uns nie infrage", so Windbichler. Als ITler bevorzuge man es ohnehin, unauffällig zu agieren. "Wir haben in Klagenfurt zwar viele schöne Plätze, aber wenige schöne Plätze für Unternehmen", sagt der Firmengründer.

Anexia-CEO Alexander Windbichler: "Wir wollen uns keinen Betonklotz errichten, sonder bevorzugen die campusartige Entwicklung."
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Neue Wege 2.0

Anexia will wachsen – ein Rechenzentrum soll u.a. in Klagenfurt entstehen. "Wir wollen Klagenfurt und Kärnten als den südlichen Exit für Österreich für das Internet etablieren. Das Internet führt über zwei zentrale Knoten in Wien, was nichts Schlechtes ist. Wir haben jedoch zwei sehr gute Datenleitungen –eine nach Italien, eine andere führt durch die Karawanken bis nach Dubai", erklärt Windbichler.

Das Haferdepot-Areal wurde in der Monarchie zur Verpflegung der Truppen genutzt. In Zukunft sollen hier anstatt von Hafer, Daten verarbeitet werden.
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Kein Schnäppchen

Das ehemalige Militärverpflegungsgelände aus der k. u. k. Monarchie ist daher mit seiner zentralen Lage und den vier Gebäuden in den Fokus von Anexia gerückt. Während der Pandemie kam es zu weiteren Gesprächen mit den früheren Inhabern – einer Gesellschaft – des rd. 4.500 Quadratmeter großen Areals, das über zweihundert Jahre alt ist. Gekauft wurde die Immobilie 2021 für einen siebenstelligen Betrag. "Günstig war es jedenfalls nicht", sagt Windbichler. Der aktuelle Standort in der Feldkirchner Straße wird beibehalten, am Areal des Haferdepots soll die neue Zentrale mit Rechenzentrum, Zentrale und Büros entstehen. Derzeit befindet sich Anexia in der Planungsphase, die nächstes Jahr abgeschlossen sein soll.

Einer der Lagerräume im Haferdepot

Geschichte aufarbeiten

Dass die Gebäude denkmalgeschützt sind, wird von Anexia nicht als Hindernis wahrgenommen. Mit dem Denkmalamt wurden konstruktive Gespräche aufgenommen. "Mit Altbau konnte ich bis vor ein paar Jahren nichts anfangen, mit dem Haferdepot hat sich das jedoch geändert. In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit der Geschichte des Haferdepots beschäftigt", sagt Windbichler. Der neue Inhaber hat sogar einen digitalen Zwilling erstellt.

Mit der alten Bausubstanz wird achtsam umgegangen.

"Können Altbestand mit moderner Welt kombinieren"

"Unser Geschäftsmodell besteht in erster Linie darin, dass wir Unternehmen digital transformieren. Bei unseren Kunden sehen wir uns auch zuerst den Bestand an und versuchen so gut es geht, diesen in die Transformation zu implementieren. Wir wollten keinen grauen Betonklotz –diese Gebäude und der Innenhof haben einen besonderen Flair. Da wir keine Immobilienentwickler sind, haben wir einen eigenen Zugang", so Windbichler. In Zukunft werden auf der Liegenschaft anstatt von Hafer Daten gespeichert. Der Altbestand wird mit einem modernen Unternehmen kombiniert.

Mühsame Aufarbeitung

17 Jahre lang stand das Haferdepot-Areal leer – dementsprechend katastrophal war der Zustand der Gebäude. Obdachlose nutzten die Räume, Tauben nisteten sich ein. Die neuen Eigentümer setzen alles daran, den Altbestand zu revitalisieren. Tatortreiniger haben tonnenweise Müll und Unrat beseitigt. Erste Maßnahmen wurden gesetzt, die einen weiteren Verfall der vier Häuser stoppen sollen. Die neuen Eigentümer stellen sich einige zentrale Fragen: "Was hat historischen Wert? Was nicht?" "Wir haben uns stark mit der Geschichte des Gebäudes beschäftigt. Die wollen wir gemeinsam mit der Bevölkerung aufarbeiten", sagt Windbichler.

Zur Sache
Anexia und die Woche Klagenfurt starten einen Aufruf: Wer hat Fotomaterial zum Haferdepot? Wer kann mehr zur Geschichte des Haferdepots sagen? Wer kennt jemanden, der einmal auf dem Areal gearbeitet hat? Interessierte können sich unter der E-Mailadresse haferdepot@anexia-it.com melden.

Anexia-CEO Alexander Windbichler: "Wir wollen uns keinen Betonklotz errichten, sonder bevorzugen die campusartige Entwicklung."
Das Haferdepot-Areal wurde in der Monarchie zur Verpflegung der Truppen genutzt. In Zukunft sollen hier anstatt von Hafer, Daten verarbeitet werden.
Einer der Lagerräume im Haferdepot
Mit der alten Bausubstanz wird achtsam umgegangen.
Die Gebäude mussten zugemauert werden, da sonst Obdachlose sich unbefugt Zutritt verschaffen und die Gebäude noch mehr verwahrlosen.
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