Dächer werden erforscht
Mit künstlicher Intelligenz wird Feuchte an Dächern der Kampf angesagt. FP Unternehmensgruppe liefert Daten, die Fraunhofer auswertet.
Wie passen Künstliche Intelligenz und feuchte Dächer zusammen? Eigentlich gar nicht. Außer Fraunhofer Austria und die FP-Unternehmensgruppe tun sich für ein Forschungsprojekt zusammen. Seit kurzem wird die Feuchte von Dächern gemessen und die Daten online ausgewertet – und zwar mit künstlicher Intelligenz.
KI gegen nassen "Horror"
Denn feuchte Dächer sind nicht nur für jeden Hausbesitzer der reinste Horror. „Bauen ist immer ein Kampf gegen das Wasser“, erklärt Otmar Petschnig, Geschäftsführer der FP Unternehmensgruppe. Bestand früher der Verdacht, dass die Feuchtigkeit überhand genommen hat, wurde für einen Abriss entschieden. Für den Experten nichts anderes "als eine unglaubliche Verschwendung". Der Bau ist mittlerweile die Branche, die den meisten Müll erzeugt. Was bis jetzt fehlte, war eine objektive Beurteilung zur kritischen Größe der Feuchtigkeit. "In unserem Forschungsprojekt haben wir diese kritischen Größen für alle Dämmmaterialien bestimmt. Sie bilden die Grundlage zu einer messtechnischen und nicht bloß gefühlten Beurteilung des Zustands der Dachkonstruktion sowie ihrer Fähigkeit zur Rücktrocknung", erklärt Petschnig.
Trockene Datenmenge
In den letzten Jahren hat die FP Unternehmensgruppe mit 2.000 Messpunkten Daten auf den Dächern mit verschiedener Bauweise gesammelt – ein wahrer Datenschatz. Dieser wird nun durch die WissenschaftlerInnen bei FraunhoferAustria analysiert und mittels Künstlicher Intelligenz zur Diagnose und Prognose verwendet. Ziel ist eine verlässliche Bewertung und eine kontinuierliche Überwachung des Zustands, um entscheiden zu können, ob die Feuchtigkeit unter einem Dach schon den kritischen Punkt überschritten hat oder die Dachkonstruktion noch – wie Experten sagen – „rücktrocknen“ kann. Davon hängt dann letztlich ab, ob und wann Sanierungsmaßnahmen nötig sind oder gar ein Abriss des alten Dachs droht.
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