Das Leiden vieler – Blütezeit ist Pollenzeit

Die Pollen plagen nun wieder Allergiker. Wir haben beim Experten nachgefragt.

25 Prozent aller Österreicher leiden an Pollenallergien und es werden jedes Jahr mehr. Diese Allergie rührt daher, dass unser hochsensibles Immunsystem Pollen mit Krankheitserregern verwechselt. Die WOCHE hat sich erkundigt.

Pollen – Feinde der Allergiker
Das Frühlingswetter freut nicht jeden. Denn es bringt für viele Nachteile und kann nicht genossen werden. Und damit kommt für viele ein altbekannter Feind zu Tage: Die Pollen!
Jedes Jahr dieselbe Qual. Jeder Allergiker fürchtet sich vor dem Frühling und den ersten Pollenflügen. Die Gefahr ist nicht unsichtbar, denn Pollen überziehen Autos, Tische und Stühle im Freien und letztes Jahr konnte man sogar beobachten, wie Pollenwolken über das Land zogen.
Pollen verursachen gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen, Halsweh, Schnupfen, Augenbrennen, Atemnot, Hautjuckreiz usw. „Das Auftreten einer Allergie ist in jedem Lebensalter möglich. Ohne wesentliche Geschlechtsunterschiede“, klärt Christian Kos auf, Oberarzt der Dermatologie und Venerologie am Klinikum Klagenfurt auf.

Therapien zur Linderung
Bei einer Therapie unterscheidet die Schulmedizin symptomatische Therapien und spezifische Immuntherapien. Außerdem helfen Antihistaminika als Tropfen, Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen. Die Immuntherapie gibt es als Injektionen unter die Haut oder als Tropfen und Tabletten zu schlucken, so Kos. In jedem Fall zahlt sich ein Allergietest aus. Hierbei kann man den „Prick-Test“ machen, welcher die größte Aussagekraft hat und über die Haut erfolgt.
Laut Kos ist die „Diagnostik über das Blut nur ein Hilfsmittel“. Testungen werden bei Haut-, HNO- und Lungenfachärzten durchgeführt, da es in Österreich keine Fachärzte für Allergologie gibt.

Pollen: Stadt vs. Land
Natürlich lebt es sich am Land als Allergiker nicht gut, denn Birken, Eschen und Hasel sind beliebte Bäume. „Bei kühlem Wetter sind Pollen meist weniger intensiv, halten aber länger. Ideal ist Regen, weil der die Pollen aus der Luft auswäscht. Vom Wind werden die Pollen über weite Strecken vertragen“, schildert der Experte.
Innerhalb einer Stadt wie Klagenfurt ist man geschützter, da sich die Natur nicht im selben Maße ausbreiten kann wie in ländlicheren Gegenden. Kos verrät Verhaltensregeln für Allergiker: „Man könnte zur Pollenflugzeit in eine andere Region ziehen, wo die Pflanzen nicht vorkommen – z.B. Berggebiete oder das Meer.“

Pollengitter und Duschen
Wer sich dies entweder finanziell oder beruflich nicht leisten kann, sollte Pollengitter an den Fenstern anbringen.
Nicht zu vergessen ist der Pollenfilter beim Auto. Ebenso sollte man das Schlafzimmer nicht lüften und seine Kleidung in einem anderen Raum ausziehen.
Vor dem Schlafengehen gilt Duschpflicht, sowohl Körper als auch Haare, da diese voll sind von Pollen.

DIE POLLENPROGNOSE:
Prognose: Esche und Birke belasten derzeit Allergiker. Die Belastung durch Hasel und Erle haben sich nun in höhere Gebiete verlagert. Derzeit findet sich ein breites Spektrum an Baumpollen in der Luft. Dazu gehören Pollen von Pappel, Ulme, Weide und Hainbuche. Nun gibt es auch erste Belastungen durch Platanen.

Homepage: Informationen und Pollenwerte finden Sie im Netz www.pollenwarndienst.at.

Autor: Julia Kaplan