Die Retterin ohne Grenze

Ulrike Nothegger bei ihrer Arbeit als Krankenschwester in Krisengebieten
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Nach einem Informationsabend von Ärzte ohne Grenzen war für die Klagenfurterin Ulrike Nothegger (57) sofort klar: „Für diese Organisation will ich arbeiten.“ Gesagt, getan. Ihr erster Einsatz führte die Krankenschwester im Juni 2005 direkt in das Tsunami-Gebiet Banda Aceh auf Sumatra in Indonesien. „Ich war aufgeregt, freute mich aber dennoch auf meine neue Aufgabe.“
Als Krankenschwester in den Einsatzgebieten waren ihre Aufgaben allumfassend, wie aufbereiten von Instrumenten und Mithilfe direkt am OP-Tisch sowie Einheimische Grundzüge des OP-Managements zu lehren. 2006 wurde sie gebeten in Jordanien zu helfen. Dort war es ihre primäre Aufgabe, ein Krankenhaus in Amman einzurichten. Ein Jahr später folgte ein einmonatiger Einsatz im Norden Sri Lankas, wo sie Opfer des Bürgerkrieges versorgte.
„Freud und Leid sind bei solchen Einsätzen eng beieinander“, weiß die Krankenschwester: „Es ist gut, dass man Menschen helfen konnte – für andere war einfach keine Zeit.“

Arbeiten auf niedrigstem Level
Arbeiten unter Extremumständen – das bezeichnet am besten die Einsätze von Ulrike Nothegger mit ihrem Team aus Ärzten und Schwestern und den Einheimischen. „Ich war bei meinen Einsätzen immer in sehr harmonischen Teams – zusammengewürfelt aus allen Teilen der Welt,“ erklärt Nothegger, die Einsätze mit Kindern besonders berühren.
Häufig arbeitet sie in Kriegsgebieten oder Regionen, die von Naturkatastrophen zerstört wurden und dementsprechend sind auch die Verletzungen der Patienten – vielfach Amputationen und Verbrennungen. Auch das vorhandene Operations-Equipment erschwert die Umstände: „Man arbeitet auf einem sehr niedrigen Level und lernt aber damit umzugehen. Man muss einfach das Beste daraus machen.“ 24 Stunden Bereitschaft ist üblich. „Wir arbeiten bis zum Umfallen.“

Psychologische Unterstützung
Nach den Missionen haben die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen Anspruch auf psychologische Betreuung, die von sogenannten „Peers“ durchgeführt werden – Personen, die selbst Einsätze erlebten. „Uns wird dabei sehr geholfen. Oft genügt schon ein kurzes Gespräch. Dieses ,Aufgefangen- werden‘ nach dem Heimkommen ist sehr wichtig, damit man Traumata besser verarbeiten kann“, so Nothegger.
Wenn es in vielen Krisengebieten Ärzte ohne Grenzen nicht gäbe, dann würde niemand helfen. Deshalb sind für Nothegger ihre Hilfseinsätze in allen Teilen der Welt selbstverständlich. „Ich lebe die Missionen noch lange nach, denn ich träume von ihnen und immer wieder ertappe ich mich beim Zurückdenken an diese Zeit“, sagt die Mutter eines Sohnes, deren Leben bei Missionen noch nie ernsthaft in Gefahr war. Aus diesem Grund will sie auch bald wieder aufbrechen. Wohin sie die Reise führt, weiß sie noch nicht. Was sie weiß: Sie wird um Leben kämpfen.
Eines möchte die plastische OP-Schwester nie missen: das Nachhausekommen, denn das ist für sie das Schönste – auch wenn sie sagt: „Ich weiß, dass ich sehr viel unerledigt zurücklassen muss.“

Autorin: Katja Auer

Ulrike Nothegger bei ihrer Arbeit als Krankenschwester in Krisengebieten
Seit sechs Jahren ist Ulrike Nothegger für „Ärzte ohne Grenzen“ im Einsatz
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