„Die Tat ist eine neue Kategorie!“
- Psychologe Kurt Kurnig analysiert die Wahnsinnstat von Norwegen
- hochgeladen von Erich Hober
Mit dem Wort Amoklauf wird man die Tat in Norwegen nicht abtun können“, ist AVS-Psychologe Kurt Kurnig überzeugt. Zu sehr kaltblütig als blindwütig ging der Täter vor. Die „Hinrichtung“ von rund 80 Menschen in dieser „enormen Brutalität“ habe es in dieser Ausprägung noch nicht gegeben. „Es ist etwas anderes, ob man eine Bombe von der Ferne zündet, oder die Oper eigenhändig erschießt.“
Parallelen zu Verbrechen in Österreich sieht der Experte allerdings schon. „Die präzise Vorbereitung der Tat und das Kalkül ist mit Franz Fuchs oder Jack Unterweger vergleichbar“, so Kurnig. Der große Unterschied: „Die zwei Österreicher hatten Eigenschutz-Instinkte, wollten nicht erwischt werden.“ Beim Rechtsradikalen Anders Behring Breivik gebe es keinerlei „Selbstschonung“. „Er scheint sich seiner Idee, seiner pseudopolitischen Absicht, zu opfern – ohne überhaupt einen Fluchtversuch zu starten“, analysiert der Kärntner Psychologe.
Die Grundlage für die grausame Tat am vergangenen Wochenende ortet Kurnig in einer „neuen Form der Selbstüberschätzung und Selbstvergöttlichung“. „Ich kann mich nicht erinnern, dass es diese Ausprägung von Soziopathie und Psychopathie in Europa schon einmal gegeben hat.“
Autor: Gerd Leitner
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