Neue Caritas-HLW-Direktorin im Interview
"Die Wertschätzung ist wichtig"

- Die Schüler der 2. Klasse der Höheren Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP) gratulieren Tanja Perchtold zur neuen Aufgabe als provisorische Schulleiterin.
- Foto: Caritas
- hochgeladen von Sabine Rauscher
Die Caritas-HLW in Klagenfurt hat eine neue provisorische Leiterin: Tanja Perchtold will auf Bewährtes aufbauen und selbst Akzente im Sinne einer erfolgreichen Entwicklung der Bildungseinrichtung setzen. Tanja Perchtold im Interview mit MeinBezirk.
KLAGENFURT. Die Caritas-HLW in Klagenfurt hat seit ersten September eine neue provisorische Leiterin. Tanja Perchtold folgt Liselotte Tappler als Direktorin nach, die 2023 nach einem Sabbatical-Jahr in Pension geht. Die 52-jährige Juristin und Pädagogin für Recht, Kommunikation, Sozialmanagement sowie Berufskunde im Woche-Interview:
Woche Klagenfurt: Was sind Ihre Ziele als Schulleiterin?
Tanja Perchtold: Ich möchte, dass die Caritas-HLW zu einer richtigen Wohlfühlschule wird. Ich möchte, dass die Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule gehen und dass sie sich wohl- und wertgeschätzt fühlen. Das soziale Miteinander ist mir sehr wichtig. Natürlich gilt es, die Talente und Fähigkeiten der Schüler zu fördern, ich möchte ihnen aber auch bei Problemen zur Seite stehen. Daher werde ich eine eigene Sprechstunde für die Schüler einrichten.
Welche Visionen haben Sie für Ihre Schule?
Es gibt viel Gutes an der Schule, worauf man aufbauen kann. Wichtig ist, dass wir auch in Zukunft praxisnah sind und mit unserem Ausbildungsangebot gemäß der Caritas-Werte auf der Höhe der Zeit bleiben. Wir müssen uns fragen, welche Bedürfnisse die Gesellschaft hat, um diese dann abzudecken. Das heißt, dass wir möglicherweise künftig auch neue Ausbildungen anbieten werden. Da ist einiges in Vorbereitung, das in nächster Zeit im Team mit den Lehrern erarbeitet wird. Ich bin neuen Entwicklungen gegenüber auf jeden Fall offen.
Was schätzen Sie an der Caritas-HLW besonders?
Wer unsere Schule besucht, bekommt viel geboten: eine gute Bildung und dank vieler Praktika einen wertvollen Einblick in die verschiedensten Sozial- und Gesundheitsberufe. Hilfreich ist oft auch die Erkenntnis, ob man für diese Berufe überhaupt geeignet ist. Bei uns sind ja vier Schultypen unter einem Dach vereint, wobei es ein besonders großes Interesse für den neuen Schultyp, für die Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege, gibt. Wer die HLSP besucht, hat nach fünf Jahren nicht nur die Matura in der Tasche, sondern gleichzeitig auch eine Ausbildung zur Pflegefachassistenz beziehungsweise Diplomsozialbetreuung Behindertenarbeit. Nachdem die HLSP sehr praxisnah ist und auch das Schulgeld entfällt, haben wir sehr viele Bewerber. Da wird dieses Schuljahr eine sehr große Klasse zustande kommen. Für unseren ältesten Schultyp, die zweijährige Schule für Sozialdienste, gab es diesmal hingegen nicht genügend Anmeldungen. Daher gibt es Überlegungen, künftig nur Ausbildungen anzubieten, die wirklich gefordert sind.
Mobbing ist in vielen Schulen ein großes Thema. Was wird in der Caritas-HLW dagegen unternommen?
Mobbing ist natürlich in jeder Form abzulehnen und zu verhindern. Wir haben im Schnitt 300 Schülerinnen und Schüler, davon machen 30 die zweijährige Ausbildung im Freigegenstand Peer-Mediation. Diese Ausbildung befähigt die Mädchen und Burschen, Konflikte ohne das Zutun der Lehrer zu lösen und sie tragen mit ausführlichen Gesprächen dazu bei, dass es erst gar nicht zu Streitigkeiten kommt.


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