Haustüre nicht öffnen

Dubiose Ostereierverkäufer treiben ihr Unwesen

Zurzeit gehen in Klagenfurt zwielichtige Ostereierverkäufer von Tür zu Tür, die den Bürgern fragwürdige Geschichten auftischen.

KLAGENFURT. Es klingt einfach nur absurd, aber der Woche sind bereits fünf Fälle von äußerst merkwürdigen Haustürgeschäften bekannt. Mehrfach sind junge Menschen in Klagenfurt unterwegs und klingeln an Haustüren. Sie kommen aber nicht mit leeren Hände, sondern haben einen Korb voller bunter Ostereier mit. Angeblich Eier von allen möglichen Federtieren wie Strauße, Enten und Hühner. Ein junger Mann tischt eine absurde Geschichte auf: Seine Großmutter habe immer im schönen Klagenfurt Urlaub gemacht. Man wolle sich nun die Reise durch den Verkauf von selbst bemalten Ostereiern finanzieren. Die Personen treten gepflegt auf, sprechen tadelloses Deutsch und punkten mit Freundlichkeit. Eine weitere Klagenfurterin berichtet, dass eine junge Frau an ihrer Tür mit Ostereiern geklingelt hat. Sie hat um Spenden für ein Tierheim gebeten. Eine andere Eierverkäuferin erzählt, dass die Ostereier von Menschen mit Behinderung bemalt wurden. Seit zwei Wochen konnten diese dubiosen Haustürgeschäfte beobachtet werden. Bis jetzt wurden die Eierverkäufer in den Stadtteilen Waidmannsdorf und in Welzenegg gesichtet.

Für Polizei Neuland

Was hinter den mysteriösen Geschäften steckt, bleibt vorerst noch unklar. Die Woche hat eine Anfrage an die Polizei gestellt, ob es schon Anzeigen zu den mutmaßlichen Betrügereien gegeben hat. Für die Polizei sind diese dubiosen Haustürgeschäfte jedoch Neuland. In Kärnten kam es noch zu keiner Anzeige durch ein mysteriöses Ostereigeschäft.

"Schließen Sie die Türe"

Auch für die Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Kärnten ist diese Art des Haustürgeschäfts eine Neuigkeit. "Lassen Sie sich nicht auf ein Gespräch ein. Auch wenn es unhöflich klingen mag: Machen Sie die Tür zu", lautet der Rat von Stephan Achernig vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Kärnten. Keinesfalls sollte man sich bei Haustürgeschäften von seinem Gegenüber in ein Gespräch verwickeln lassen. Denn die rhetorischen Fähigkeiten des vermeintlichen Verkäufers sind nicht zu unterschätzen. Stellt sich die Frage: Werden Haushalte ausspioniert?

Immer mehr online

Generell haben die Haustürgeschäfte in den letzten 20 Jahren drastisch abgenommen. Der Konsumentenschutz verzeichnet kaum noch Beschwerden wegen Haustürgeschäften. Zurzeit werden großteils Fassadenreinigung oder Wandsanierungen Hausbesitzern angeboten. Verboten sind Außergeschäftsraumverträge nicht. Es gelten die regulären Bestimmungen wie ein Rücktrittsrecht mit einer Frist von 14 Kalendertagen, um vom Vertrag ohne Angabe von Gründen zurückzutreten. Sich auf diese Art des an der Tür angebotenen Handwerks einzulassen, davon kann dringend abgeraten werden. Denn diese dubiosen Handwerker haben selten einen regulären Firmensitz, daher besser auf regionale Betriebe vertrauen. So wie der reguläre Handel sich immer mehr in das Internet verlagert, werden Onlinebetrügereien immer häufiger und Haustürgeschäfte immer seltener.