Durch halb Europa mit geraubtem Luxusauto
Aus dem Gerichtssaal: Wegen Hehlerei und Urkundenfälschung sitzt ein 41-Jähriger auf der Anklagebank.
KLAGENFURT/HAIMBURG (emp). Um ein gestohlenes Auto ins russische St. Petersburg zu überstellen, wollte ein 41-jähriger Russe eine rund 3.500 Kilometer lange Reise in Kauf nehmen.
Dass es sich bei der in Deutschland gestohlenen Luxuskarosse im Wert zwischen 60.000 und 70.000 Euro um Diebesgut handle, "habe ich nicht gewusst", meint der Angeklagte bei der Verhandlung am Landesgericht in Klagenfurt. Seine Reise führte ihn von St. Petersburg nach Helsinki.
Dort erhielt er ein Flugticket nach Hannover und die Aussicht auf 500 Euro Bargeld. Von Hannover ging es weiter nach Rostock, wo er das Auto entgegen nahm. Der Angeklagte fuhr über Frankreich und Italien mit einem geplanten Zwischenstopp in Wien: "Ich wollte mir Europa anschauen."
Bis nach Wien schaffte er es allerdings nicht. Zuvor wurde er in Haimburg im Bezirk Völkermarkt bei einer polizeilichen Kontrolle Ende September erwischt – trotz professioneller Fälschung von Fahrzeugpapieren und Nummerntafeln.
Richter Norbert Jenny verurteilt ihn zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten, fünf davon unbedingt, die Untersuchungshaft in der Justizanstalt Klagenfurt wird angerechnet. Der Angeklagte meldet Berufung an, das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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