Beziehungs-Weisen
Ein Baby war das Alibi

Waltraud und Otto Thurner aus Wölfnitz | Foto: Lehner
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Neue Serie: Klagenfurterinnen und Klagenfurter und ihre diversen Beziehungs-Weisen. Als Auftakt: Waltraud und Otto Thurner, seit 57 Jahren ein Paar.

WÖLFNITZ (chl). "Mit unserer Heirat wurde ich Traudes Vormund", erzählt Otto Thurner mit einem liebevollen Blick zu seiner Frau Waltraud. "Als ich einen Reisepass beantragt habe, brauchte ich Ottos Unterschrift. Als ich zu arbeiten begonnen habe, seine Einwilligung", ergänzt Waltraud Thurner. "Aber, um Kinder zu bekommen, brauchte es keinerlei Unterschrift", beschreibt Otto Thurner die ersten Jahre als Ehepaar

Der Bruder als Alibi

Otto ist 77, Waltraud Thurner ist 72 Jahre alt. Seit 54 Jahren sind sie verheiratet, davor sind sie bereits drei Jahre lang "miteinander gegangen", wie man damals noch sagte. "Ich war damals gerade drei Jahre lang beim Bundesheer und Traude war in der Schneiderlehre. Sie war noch keine 16 Jahre und wir haben uns am Anfang nur heimlich treffen können", erzählt Otto über die Zeit, als die beiden sich kennenlernten. "Meine Mutter hat es wissen dürfen, aber der Vater nicht", ergänzt Waltraud. Damit sie sich haben treffen können, musste immer der kleine Bruder mit, der drei Tage nach dem Kennenlernen zur Welt kam. "Mein Bruder war unser Alibi. Und wenn wir mit dem Kinderwagen durch die Stadt spaziert sind, haben uns ältere Damen böse Blicke zugeworfen und meinten: Selber noch ein Kind und schon ein Kind haben ..."

Drei Söhne, acht Enkelkinder

Otto Thurner stammt aus Laas (Kötschach-Mauthen) und ist im April 1960 "eingerückt", Waltraud wohnte damals in der Feldkirchner Straße. Das gemeinsame Heim haben die beiden in Wölfnitz gebaut und dort drei Söhne großgezogen: Ottokar (geboren 1966), Hartwig (1969) und Robert (1970), die dem Paar insgesamt sieben Enkelsöhne und eine Enkeltochter sowie einen Urenkel schenkten.

Gegen den Willen des Vaters

"Als wir geheiratet haben, war ich 18. Mein Vater hatte der Hochzeit zunächst nicht zugestimmt, denn in den Augen meines Vaters war ein Soldat nicht der richtige Mann für seine Tochter. Aber ich hatte einen Opa, der ebenfalls in der Kaserne beschäftigt war und dessen Zugskommandant war Jugendrichter. Der Opa kannte den Otto schon vor mir und wusste, dass er ein guter Mann für mich ist. Er hat mit dem Jugendrichter gesprochen und der hat gemeint, wir sollten doch noch einmal mit meinem Vater reden und wenn er immer noch nicht zustimmt, würde er die Zustimmung geben. Das war aber dann doch nicht notwendig", erinnert sich Waltraud.

Ehrlichkeit und Vertrauen

Für Waltraud war Otto die erste große Liebe, Otto "hatte vorher schon getestet", lacht Waltraud. "Die Traude war auch für mich die erste große Liebe. Aber als Soldat war man natürlich kein Priester", gesteht Otto.
Wie man die Liebe am Leben hält, ist einfach, weiß Otto: "Es klingt jetzt wahrscheinlich banal, aber das Wichtigste ist, vom ersten Tag an ehrlich zu sein. Dass man sich gegenseitig vertraut, und was man sagt oder vereinbart, auch einhält." "Dass man sich darauf verlassen kann, was man ausgemacht hat", pflichtet Waltraud bei. Vor allem während der drei jeweils sieben Monate dauernden Aufenthalte auf dem Golan war das gegenseitige Vertrauen wesentlich für die Beziehung.

Briefe statt Whats-App

Für heute unvorstellbar: Vom Golan aus hatten die beiden nur über Heimatfunk Kontakt: "Wenn wir miteinander telefonierten, hat immer mindestens einer in der Funkzentrale mitgehört", schildert Otto. "Aber es war schon viel Wert, wenigstens einmal im Monat Ottos Stimme zu hören", sagt Waltraud. Das Hauptkommunikationsmittel waren Briefe, die zwei Mal pro Woche zugestellt wurden: "Auch die Buben haben eifrig geschrieben."

Lagerkoller kam auch nach Ottos Pensionierung zwischen den beiden keiner auf: "Es gab und gibt immer viel zu tun. Wir sehen uns an, was uns interessiert, unternehmen gemeinsame Reisen und Verwandtenbesuche. Wir kümmern uns um meine Mutter. Langweilig wird uns nie." "Bis vor zwei Jahren haben unsere Söhne Haus gebaut und wir haben geholfen – am Bau oder als Babysitter. Was auch viel Zeit beansprucht, ist meine Arbeit beim Khevenhüller-Siebenerbund", genießen Waltraud und Otto Thurner die gemeinsame Zeit im Ruhestand.

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