Grünraum-Refugium
Ein blühendes Gallier-Dorf inmitten von Waidmannsdorf

- Eine bunte Mischung zeichnet die Mitglieder des Gemeinschaftsgartens aus
- Foto: Privat
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
KLAGENFURT. Dieser Garten kann als Bastion gegen die fortschreitenden Bautätigkeiten in einem der begehrtesten Wohngebiete von Klagenfurt gesehenen werden. Denn auf das rund 5.000 Quadratmeter große Grundstück inmitten der Waidmannsdorfer Wohnsiedlungen blicken sehnsüchtig Immobilienentwickler. Doch die Träume von einem weiteren Wohnblock finden ein jähes Ende. Denn das Grundstück wird seit acht Jahren als Franz von Sales-Gemeinschaftsgarten bewirtschaftet und befindet sich im Besitz der Pfarre St. Joseph. „Wir hoffen, dass wir durch unsere Aktivitäten einen Verkauf auch auf die nächsten zehn Jahre verhindern können", sagt Projektleiterin Julia Leitner.
Gemeinsam statt einsam
Etwa 110 Hobbygärtner pflanzen hier seit acht Jahren auf 160 Beeten Blumen, Gemüse, Sträucher und Bäume an. "Wir zeichnen uns durch einen bunten Mix aus, der Altersschnitt ist ausgeglichen, Junge wie Ältere lieben es, hier ein kleines Beet zu bepflanzen", sagt Leitner. Auch Menschen aus verschiedensten Kulturen sind hier anzutreffen. "Bei uns Gärtnern, die aus dem asiatischen Raum stammen, entbrennt jedes Jahr ein Kampf darum, wer die schärfste Chili anpflanzt", lacht Leitner. Es geht aber nicht nur ums Garteln, im Zentrum steht das Miteinander. So wird der Gemeinschaftsgarten auch vom Mädchenzentrum Klagenfurt, dem Verein Vobis oder dem AMS für Projekte genutzt. Das Gärtnern hat sich auch als bewährtes Mittel gegen den Lockdown-Kollaps bewährt. "Das Gärtnern ist auch während einer Pandemie möglich und dient definitiv als Ausgleich. Es ist auch ein Möglichkeit sich mit Gemüse und Obst selbst zu versorgen", sagt Leitner. Einer der Gärtner schafft das sogar. Er lebte vierzig Jahre in Amerika und galt dort als Bio-Pionier. Seit seiner Rückkehr nach Klagenfurt baut er Gemüse und Obst im Franz-von-Sales-Garten an, und schafft es einen Zweipersonenhaushalt zu versorgen. Das Gute an dem Gemeinschaftsgarten: selbst in einem Lockdown kann gegartelt werden – für genügend Abstand wird gesorgt.
Neue Beete
Heuer konnten 30 neue Beete zur Verfügung gestellt werden. Jedes Beet hat eine Größe zwischen 10 und 20 Quadratmetern. Für einen einmaligen Betrag von 120 Euro kann man ein Beet mieten. Dabei sind aber Wasser, Gerätschaften, die Nutzung von Sanitäranlagen sowie Gemeinschaftsflächen enthalten. Von der Bepflanzung her ist möglich, was gefällt. Die Mitglieder glänzen mit Kreativität. Die eigene Kultur spiegelt sich in den Beeten wider. Vom persischen Wein über den klassischen Vogerlsalat bis hin zu bunten Blumen ist hier alles vertreten.
Es gibt allerdings eine Beschränkung: Die Gärtner verpflichten sich zum biologischen Gärtnern.





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.