Klagenfurt
Ein fotografischer Blick tief in die Seele

Karlheinz Fessl interessiert sich für Menschen unterschiedlicher Kulturen.  | Foto: karlheinzfessl.com
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  • Karlheinz Fessl interessiert sich für Menschen unterschiedlicher Kulturen.
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Die fotografischen Arbeiten von Karlheinz Fessl sprechen eine eigene Sprache und geben dabei mehr Preis, als reine Äußerlichkeiten.

KLAGENFURT. Karlheinz Fessl beschäftigt sich vornehmlich mit Menschen unterschiedlicher Kulturen und deren Eigentümlichkeiten. Eine enge Verbindung zu ihnen aufbauend, gelingt es ihm die Einzelschicksale der Porträtierten auf eindringliche wie authentische Weise wiederzugeben. Die Fotos erzählen Geschichten und rücken den Menschen selbst mit seinen leidenschaftlichen Emotionen ins Zentrum.

Das Innere kommt zum Vorschein

Ein Bild sagt oftmals mehr als tausend Worte. Dieses Sprichwort wird man selten eindringlicher und intensiver als bei den Fotografien des Fotoreporters Karlheinz Fessl eingelöst bekommen. Die porträtierten Personen scheinen quasi aus dem Bild heraus zu uns zu sprechen, denn unverfälscht und zuverlässig rücken tief in ihnen verborgene Empfindungen fast unscheinbar an die Oberfläche. Und das nicht ohne Grund: Karlheinz Fessl weiß die Menschlichkeit des Augenblicks fotografisch festzuhalten, besser gesagt er ist Meister darin, Nicht-Sichtbares mit der Kamera greifbar und augenscheinlich zu machen. In Distanz während scheint es so, als ob man den Charakter des Menschen sehen und hinter die Fassade blicken könnte. Rastlos spürt er Schicksale von Menschen unterschiedlicher Herkunft nach, bis er ihrem Seelenleben näherkommt. Seelenzustände und -momente, die er mittels Kamera eindrücklich einzufangen vermag. Zuvor gilt es jedoch nichts zu überstürzen, denn die Authentizität ergibt sich erst im Prozess der gegenseitigen Vertrauensgewinnung. So ringt sich der Fotograf Schritt für Schritt den inneren Gefühlen des Menschen näher, die durch Präzision und Geduld dann auch äußerlich am Foto sichtbar werden: „Ich bin jemand, der zu den Menschen hingeht und versucht, Vertrauen aufzubauen. Denn erst wenn sich das Gegenüber öffnet, entstehen die dichtesten und interessantesten Fotos“, betont der Fotograf.

Multikulturelles Leben in Kärnten

Ganz in diesem Sinne hat er in einem Projekt mit dem sprechenden Titel "Colours of Carinthia" fünfzig Menschen aus ebenso viel Ländern, die nach Kärnten abgewandert sind, abgelichtet. Und das zu einer Zeit, in welcher das Migrationsthema noch nicht in aller Munde war, der Künstler jedoch bereits vom Gefühl her eine negative Grundstimmung dieser Angelegenheit gegenüber wahrnahm: „Ich habe gemerkt, dass es sich hierbei um ein Thema handelt, das in unserer Region nicht so willkommen ist. Deshalb nahm ich mich dem an, denn anhand des Aufzeigens konkreter Einzelschicksale erreicht man mehr als allein mit großen Worten. "Heraus kam ein beeindruckendes Spektrum an vielfältigen Stimmen, die trotz oder vielleicht gerade durch ihre Unterschiede und differenten Anschauungsweisen einen gemeinsamen Wunsch in sich hegen: ein Leben in Eintracht und Harmonie. Das gemeinsam mit Christian Brandstätter initiierte Projekt, wurde mit dem Bürgerpreis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet und war unter anderem in Ausstellungen in Klagenfurt, Brüssel und Ljubljana zu sehen. 

Vielfalt an Projekten

Das große Interesse an der Fotografie ist bei ihm erblich bedingt: „Mein Vater war als Pressefotograf tätig, so bin ich von klein auf mit der Fotografie aufgewachsen. Neben klassischen Auftragsarbeiten für diverse Institutionen und Werbeagenturen kann ich gar nicht anders, als an künstlerischen Projekten zu arbeiten. Welche dann als Gegengewicht zu den kommerzielleren Arbeiten entstehen“, betont der Kunstschaffende. Meist sind es dann ungeschriebene Aufträge, die ihn überkommen. Wie beispielswiese das derzeit laufende Projekt DOMA/DAHEIM, wo sich der Künstler mit den Kärntner Slowenen auseinandersetzt und die Kärntner Minderheitengruppe in ihrer Vielfalt bildlich sprechen lässt: „Es geht dabei um Menschen, deren Sprache selbstverständlicher Bestandteil Kärntens ist. Sie vor den Vorhang zu holen ist das Ziel“, so der Text zu den derzeit im Werner Berg Museum in Bleiburg ausgestellten Werken von Fessl. Abermals begab sich der Kunstschaffende unmittelbar in die Welt der Porträtierten hinein und erzählt intimste Geschichten und individuelle Gedanken derart authentisch, wobei er sowohl leise Stimmen, als auch prominente Vertreter der Volksgruppe zu Wort kommen ließ: „Bei keiner Arbeit zuvor hab´ ich mehr über mein Land und die Menschen meiner Umgebung gelernt“, erzählt der Bildexperte. Doch auch wenn Fessl so einiges in seiner Heimat findet, kann er gar nicht anders, als fotografisch auch in die weite Welt zu ziehen: „Ich arbeite viel im Ausland an entlegenen Plätzen und versuche auch hier, Ängste, Sorgen und Gedanken der dort lebenden Menschen aufzuschnappen. Ein Monat lang lebte ich beispielsweise in Kenia um vor Ort mitzuerleben, welche Probleme und Herausforderungen es dort gibt. Dabei liegt es mir am Herzen, den Menschen vor Ort auch helfen zu können. Eine Fotoserie von Menschen aus Angola beispielsweise wurde als Kalender gedruckt und in Kärnten verkauft. So lukrierte eine NGO Geld, das Angola zu Gute kam“, erklärt der Fotograf stolz. Was ihm besonders wichtig als Fotograf erscheint? Es ist das Hineinversetzen in konkrete Schicksale des Menschen, die aus seiner journalistisch-künstlerischen Neugierde heraus rühren. „ich bin einer, der sich die Sachen vor Ort ansieht und keiner von den Schreibtischtätern“, scherzt Fessl.

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