Ein Mann für fast alle Fälle
Seit fünf Jahren berät Friedrich Staudacher als Ombudsmann Hilfe- und Ratsuchende.
WELZENEGG. "Das war noch nicht alles" – so viel stand für Friedrich Staudacher schon Monate vor seiner Pensionierung als Rechtsanwalt fest. Und damit sollte er auch Recht behalten, denn noch bevor sich Staudacher über seinen Ruhestand Gedanken machen konnte, eröffnete sich die Gelegenheit als Ombudsmann beim Kärntner Hilfswerk Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Einmal im Monat öffnet der Klagenfurter die Türe des Ombudsmann-Büros im Hilfswerk. Im Halbstunden-Takt kann dann zwischenmenschlichen oder wirtschaftlichen Problemen und Fragen der Menschen auf den Grund gegangen werden. Staudacher selbst schöpft aus dieser Arbeit Freude: "Mein Wissen und die Erfahrung liegen damit nicht brach", beschreibt der Ombudsmann.
Seitdem hat der Jurist einige hundert Anliegen behandelt – kein Fall gleicht auch nur ansatzweise dem nächsten. "Die Leute kommen zu mir um sich Hilfe zu holen in Sachen Zahnprothesen, Kuraufenthalt, Hausverwaltung, Lärmbelästigung, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Delogierungen oder Fremdenabschiebung", erklärt der Welzenegger. "Oft geht es nur um einen Schritt, den man den Hilfesuchenden durch das Gespräch erleichtern kann", weiß der ehrenamtliche Mitarbeiter des Hilfswerks in der Adlergasse in Klagenfurt
Unerlässlich ist dabei das breite Netzwerk an Personen, auf die Staudacher vertrauen kann. Gerade bei angesetzten bzw. angedrohten Delogierungen könne man den Betroffenen unter die Arme greifen und eine solche Zwangsräumung verhindern, weiß der pensionierte Jurist. "Das Gesetz zeigt diesbezüglich wirklich Herz."
Gönnt sich Staudacher doch einmal eine Pause, dann ist er gerne am Wörthersee anzutreffen. So ist er etwa Mitglied im Ruderverein Albatros. Eine richtige Bandkarriere kann der passionierte Opern- und Musicalfan auch vorweisen. Als Musiker der Band "Speichen" trat er in der Tenne in Krumpendorf auf, um sich das Jusstudium zu finanzieren.
Doch auch wenn der Ombudsmann des Hilfswerks mit seinen 67 Jahren nicht mehr zu den Jüngsten gehört – von dem Ruhestand hält sich Staudacher dennoch fern. Sein nächstes Ziel: "10 Jahre Obmudsmann-Arbeit muss drinnen sein", schmunzelt der Vater zweier Söhne.
Zur Sache:
INNENSTADT. Fritz Staudacher, Ombudsmann von Hilfswerk und WOCHE, steht Hilfesuchenden Kärntnern wieder zur Verfügung. Im Hilfswerk in Klagenfurt hält der Jurist morgen Donnerstag, 20. Februar, 14-17 Uhr seine Sprechstunde ab. Am Telefon ist Staudacher ab 16 Uhr erreichbar (Tel. 050 544-2020). Anmeldung: 0676/899 01 139.
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