CarinthiJa 2020
Eine mobile Ausstellung auf Kärnten-Tournee
Seit vergangenem Sonntag ist „CarinthiJa 2020“ die höchste Ausstellung aller Zeiten. Was steckt hinter dieser Ausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung? Igor Pucker im WOCHE-Gespräch.
KÄRNTEN. Das Jahr 2020 geht in Kärnten nicht nur wegen der Corona-Pandemie in die Geschichte ein: Die 100. Wiederkehr der Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober ist der Ausgangspunkt, sich mit der eigenen Geschichte und Identität auseinanderzusetzen.
Das Herzstück der historischen Aufarbeitung durch das offizielle Kärnten ist die vom Landesmuseum konzipierte mobile Ausstellung „CarinthiJa 2020“, die sich mittlerweile auf Kärnten-Tournee befindet (siehe „Zur Sache“ unten).
Historisch und gegenwärtig
„Hinter der Planung und Realisierung steht ein zentraler Leitgedanke: Nicht das Land besucht die Ausstellung, die Ausstellung kommt ins Land“, betont Igor Pucker, Leiter der zuständigen Abteilung 14 (Kunst und Kultur) des Landes Kärnten. Die Ausstellung vermittelt in zeitgemäßer Form das Jubiläum mit seinen historischen und gegenwärtigen Perspektiven.
Nach Eröffnung nachgeschärft
Von 20. Juni bis 12. Juli gastierte die mobile Ausstellung in Völkermarkt, der ersten Station der Wanderausstellung. Pucker zieht im Gespräch mit der WOCHE Kärnten zufrieden Bilanz: „Man erkennt erst im Realbetrieb die Funktionalitäten und das Verhalten der Besucher. Da haben wir an einigen Punkten noch nachgeschärft.“
Virusbedingtes Zeitfenster
Seit vergangenem Sonntag ist „CarinthiJa 2020“ die höchste Landesausstellung aller Zeiten: Bis 2. August ist sie auf dem Großglockner (Kaiser-Franz-Josefshöhe in 2.360 Metern Höhe)zu sehen. Eine Station, die ursprünglich nicht geplant war. „Durch die virusbedingte Neuplanung der Termine ergab sich ein Zeitfenster, das wir als höchste Landesausstellung an einem touristisch aufgeladenen Ort besetzen wollten“, berichtet Pucker. Außerdem ist der Großglockner auch Teil der Bildwelt des Jubiläumsjahrs „CarinthiJa 2020“. „Die Kooperation mit der Hochalpenstraße war eine perfekte Basis“, schildert Pucker.
Demokratischer Prozess
Was ist das Ziel der mobilen Ausstellung? Neben Erwachsenen sollen vor allem auch Kinder und Jugendliche spielerisch begreifen und verstehen, weshalb die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 als demokratischer Prozess für unser Land so wichtig war, weshalb Kärnten zweisprachig ist und was das alles mit unserer Gegenwart und unserer Zukunft zu tun hat.
Hundert Jahre Geschichte
In einer einzigartigen Landmark-Architektur mit mobilen Ausstellungselementen auf einer vierzig Meter langen Plattform werden hundert Jahre Kärntner Geschichte dargestellt und Zukunftsperspektiven eröffnet. Die Besucher erwarten Module über die historischen Hintergründe der Volksabstimmung 1920, über die Entwicklung Kärntens in den vergangenen hundert Jahren, über Erinnerungsorte und politische Beteiligung, über Sprachspiele und Lebens-Chancen sowie über ein grenzenloses Kärnten als traditionsreiche Zukunftsregion Europas.
Historische Dimension
„Das Jubiläumsjahr berührt mich natürlich persönlich in seiner historischen Dimension als demokratischer Akt der Selbstbestimmung, aber auch in der Aufgabenstellung, mit der mobilen Ausstellung dieses Faktum und natürlich viel mehr bis hin zur Gegenwart und Zukunft unseres Landes zu vermitteln“, verrät Pucker. Dem interdisziplinären Team des Landesmuseums mit externen Experten ist mit dieser zeitgemäßen Vermittlung, so Pucker, ein großartiges Werk gelungen: „Das Feedback stimmt damit absolut überein.“
ZUR SACHE
CarinthiJa 2020: Die mobile Ausstellung gastiert heuer noch in folgenden Städten: Feldkirchen (15. bis 31. August), Villach (6. bis 27. September) und Klagenfurt (3. Oktober bis 1. November). 2021 sind weitere Stationen in Spittal, St. Veit, Hermagor und Wolfsberg geplant. Informationen: www.carinthija2020.at
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