Digitales Klagenfurt
Fluch und Segen des Öffi-WLAN
Seit kurzem kann das öffentliche Klagenfurter City-WLAN genutzt werden. Experten warnen jedoch vor öffentlichen WLAN-Angeboten. Die Anbieter selbst sind von der Sicherheit überzeugt; die Politik baut auf das Verantwortungsbewusstsein der User.
KLAGENFURT (mk). Stellen sie sich vor, sie nutzen ein kostenloses WLAN, profitieren von dem Angebot, doch ein Hacker spioniert sie aus und stiehlt ihre Daten. In Klagenfurt wird seit 2. April ein solches Gratis-WLAN auf den meisten öffentlichen Plätzen angeboten. Hier geht es zu den Details. Prinzipiell ein gutes und für Städte wichtiges Service, das aber auch Risiken birgt - so der Tenor einiger IT-Experten.
Jost: "Erst lesen, nicht gleich klicken"
Der Sprecher der Expertengruppe für Internet-Security der Wirtschaftskammer Kärnten, Thorsten Jost, kennt die Hintergründe. Er weiß Bescheid über Parallel-Netzwerke und mögliche Hacker-Angriffe: „Man weiß nicht, wer dahinter ist.“ Jost hat für die Sicherheit bei freien Netzwerken Tipps parat: Erst die Allgemeinen Geschäftsbedingungen lesen und nicht automatisch und unreflektiert auf „Ja“ oder „Ok“ klicken. Vor allem das Online-Banking über freie WLAN-Netze hält der Experte für gefährlich, davon rät er dringend ab.
Stadtwerke beruhigen: "Ist gut gesichert!"
Der verantwortliche Experte bei den für das City-WLAN zuständigen Stadtwerken, Markus Gronald, ist von der Sicherheit überzeugt: „Die Sicherheit des City-WLANs ist absolut gewährleistet. Das ist eine ausgefuchste Seite, sie ist gut gesichert und eine feine Geschichte. Die Bürger brauchen sich keine Sorgen zu machen.“
Auch Norton Security warnt
Der Internet-Security-Anbieter Norton warnt dennoch: „Öffentliches WLAN gibt es heute an vielen zentralen Orten wie Flughäfen, Cafés, Einkaufszentren, Restaurants oder Hotels, und sie bieten einen meist kostenlosen Zugang zum Internet. Diese sogenannten Hotspots sind inzwischen so alltäglich, dass die meisten Leute sie einfach nutzen, ohne sich groß Gedanken zu machen.“ Weiters heißt es in der Publikation: „Eine der häufigsten Bedrohungen in diesen Netzen ist der Man-in-the-Middle-Angriff (MitM). Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine Form von Lauschangriff. Verbindet sich ein Computer mit dem Internet, werden Daten von Punkt A (Computer) zu Punkt B (Service/Website) gesendet. Sicherheitslücken können es einem Angreifer ermöglichen, sich in den Datenstrom einzuklinken und diesen auszulesen. Damit ist nichts mehr privat.“ Für Mobiltelefone gilt dies auch.
Jost: "Auto-Login ausschalten"
Es gilt deshalb, das automatische Einloggen von WLANs besser auszuschalten, das empfiehlt auch IT-Experte Jost: „Wenn, dann sollte man sich bewusst einloggen!“ Und dann entsprechend verhalten.
Geiger: "Auch Eigenverantwortung der User"
Markus Geiger, der zuständige Stadtrat, appelliert aber auch an die ohnehin immer wichtigere Eigenverantwortung jedes Internet-Users und bringt es auf den Punkt: „Für die Sicherheit seiner Daten ist jeder User selbst verantwortlich.“
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