AAU Lehrforschungsprojekt
For Forest - Ein Konflikt über Kunst?

Die Eröffnung der Ausstellung fand am 23. Juli vor dem Rathaus statt. | Foto: AAU, Institut für Kulturanalyse
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Lehrforschungsprojekt von Studierenden der Alpen-Adria-Universität. Ausstellung vom 19. bis 30. August vor dem Rathaus.

KLAGENFURT (map).  „For Forest oder die unaufhörliche Anziehungskraft der Natur“ ist ein Kunstprojekt, das zweifelsohne polarisiert und Menschen bewegt. Kalt lässt For Forest jedenfalls keinen, auch nicht Studenten der Alpen Adria Universität (AAU). Neun Studierende der Masterstudiengänge „Angewandte Kulturwissenschaft“ und „Visuelle Kultur“ am Institut für Kulturanalyse haben sich des Themas rund um den Wald im Stadion in einem Lehrforschungsprojekt angenommen und erarbeiteten dazu eine Ausstellung. Diese war von 23. bis 30. Juli am Neuen Platz zu sehen. Im Mittelpunkt der Schau: Die konfliktreiche öffentliche Diskussion rund um das umstrittene Großprojekt und zwar unter dem Motto „For Forest – ein Konflikt über Kunst? Oder wie eine Stadt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht“.

Ein „Schattenboxen“ ums Projekt

„Dieses größte Kunstprojekt in der Geschichte Kärntens hat seit Bekanntwerden seine Schatten vorausgeworfen“, betont Projektleiter und Kurator Klaus Schönberger, Vorstand des Instituts für Kulturanalyse an der AAU, der von einem Schattenboxen spricht, das schließlich Gegenstand der Ausstellung wurde: „Dieser Konflikt ist vielschichtig und umfasst verschiedene soziale und politische Dimensionen, die auf unterschiedlichen Diskursfeldern ausgetragen werden. Von Beginn an haben wir vermutet, dass dieser Konflikt um Kunst auf ganz anderes verweist, als nur auf die Frage, wie sinnvoll oder künstlerisch gehaltvoll 200 Bäume in einem Fußballstadion sind. Beim Konflikt um For Forest geht es um alles Mögliche, aber am wenigsten um Kunst, um anderes, um Unausgesprochenes, nicht Abgegoltenes, Surreales und vermeintlich Sinnloses“.

Die Studierenden unter Klaus Schönberger stellten sich Fragen rund um die beteiligten Akteure, um das Kunstverständnis an sich, die historischen Hintergründe und politische Interessen.

Hochkultur versus Volkskultur

Mehrere Erkenntnisse wurden aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung gewonnen: Jedenfalls werden über den Stadionwald neben den politischen, auch mehrere weitere Konfliktebenen ausgetragen: Volkskultur versus Hochkultur mit all ihren Ausprägungen zwischen „Eliten- und Massenkultur“, Fußball versus Kunst, die Legitimation des Stadions an sich (Haider-Ära) und eine Front gegen die „moderne Kunst“ wie jene Littmanns. Weitere umstrittene Aspekte sind die Transparenz von Budgets, öffentliche Subventionen, Steuergelder, Finanzierungen an die Kunstszene und die „Eventisierung“ und Kommerzialisierung von Kunst & Kultur (Tourismuspackages, Leuchtturmprojekte...). Mehr Gäste für Klagenfurt?

Ökologisch sinnvoll?

Ein wesentlicher Aspekt bei diesem Projekt war ja eingangs die Ökologiefrage. Ein Grundgedanke von For Forest war es, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Allerdings bewirke die Verknüpfung mit der Ökologiefrage, so Schönberger, mittlerweile eher nachteilige Meinungen und Widersprüche – schließlich kann ein derartiges Großprojekt unter ökologischen Gesichtspunkten weder nachhaltig noch klimaneutral durchgeführt werden.

Weitere Erkenntnisse sind: Mobilisierungen gegen Kunst im öffentlichen Raum sind häufig auch ein Resultat mangelnder kommunaler Teilhabe von Bürgern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Blick auf die historische Dimension des Konfliktes – so gab es immer schon Disputs rund um Kunst.

Sich selbst ein Bild machen

Conclusio: Die Ausstellung überlässt es jedem einzelnen selbst, wie er sich zur Kunstinstallation im Stadion positioniert. Also die nächste Chance nutzen und sich selbst ein Bild machen: Die Ausstellung „über den Streit um eine Ausstellung“ findet wieder direkt vor dem Klagenfurter Rathaus statt, und zwar von 19. bis 30. August (jeweils Mo – Do, 8 – 17 Uhr, und Fr, 8 – 13 Uhr).

Die Eröffnung der Ausstellung fand am 23. Juli vor dem Rathaus statt. | Foto: AAU, Institut für Kulturanalyse
Ausstellungseröffnung am 23. Juli | Foto: AAU, Institut für Kulturanalyse
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