Interview mit Flughafen-Chef Wildt
"Gehälter werden pünktlich ausbezahlt"

Stephan Fugger von MeinBezirk.at hat Flughafen-Klagenfurt-Geschäftsführer Maximilian Wildt (l.) zum Interview getroffen. | Foto: Privat
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Neo-Flughafen-Geschäftsführer Maximilian Wildt spricht im Interview mit dem MeinBezirk.at über geplatzte Aviation-Pläne, verunsicherte Fluglinien und angestrebte Passagierzahlen.

KLAGENFURT. Beim Interviewtermin Anfang Juli hatte Neo-Airport-Klagenfurt-Geschäftsführer Maximilian Wildt die Ärmel seines Hemds hochgekrempelt, an Anpacker-Mentalität darf es ihm nach den turbulenten Zeiten auch nicht fehlen. Seit 1. Juli 2023 führt Wildt die Geschicke des Airports Klagenfurt.

Stephan Fugger von MeinBezirk.at hat Flughafen-Klagenfurt-Geschäftsführer Maximilian Wildt (l.) zum Interview getroffen. | Foto: Privat
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MeinBezirk.at: Was kann zum Status quo gesagt werden?
Wildt: Mit mir ist Harald Stoutz, der für den operativen Bereich tätig ist, in die Führungsetage eingetreten. In den ersten Tagen wurden Mitarbeitergespräche geführt, wir wollen wieder Ruhe in den Betrieb bekommen, die letzten Wochen waren doch sehr turbulent. Am Tag der offenen Tür hatten wir 8.000 Besucher, unsere Mitarbeiter waren voll im Einsatz – für unser Team war das ein voller Erfolg. Diese Motivation müssen wir jetzt mitnehmen, warten doch einige Herausforderungen auf uns.

Was meinen Sie mit Herausforderungen?
Die Fluglinien sind verunsichert, sie fragen sich, was beim Eigentümerwechsel passiert ist oder was bei Liliair konkret war. Wir müssen unsere Partner jetzt aufklären, da sind wirklich viele Gespräche notwendig. Mit den Kollegen aus der Finanzabteilung vollziehen wir einen Kassasturz (Anm.: morgen, 4. August 2023 findet dazu eine Pressenkonferenz statt.), um zu wissen, wo wir finanziell stehen. Nach Kassasturz und Liquiditätsplanung folgt eine Investitionsplanung. Unser Fokus liegt dezidiert auf Vertrieb, Vertrieb und Vertrieb. Wir gehen auf Fluglinien zu und versuchen, den Flughafen zu entwickeln, in den letzten Jahren lag der Fokus ja mehr auf der Immobilienentwicklung.

Wildt: "Einen Mitarbeiterabbau haben wir nicht geplant, finanziell sind wir aber in einer schwierigen Situation. Das muss ich ansprechen." | Foto: MeinBezirk.at
  • Wildt: "Einen Mitarbeiterabbau haben wir nicht geplant, finanziell sind wir aber in einer schwierigen Situation. Das muss ich ansprechen."
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Was sagen die Fluglinien?
Es herrscht Verunsicherung, daher nehme ich die Termine persönlich wahr, dass jedem klar wird, dass wir ein solides Unternehmen sind.

Was kann zu den großen Zielen, wie Passagierzahlen, gesagt werden?
Letztes Jahr lagen wir bei 82.000 Passagieren, was zweifelsohne sehr wenig ist. Heuer werden es mehr, allein die Verbindungen mit Rynair mit Alicante bzw. London und Aua mit Wien zweimal am Tag werden die Zahlen steigern. Die Flüge werden sehr gut angenommen, das hilft uns beim Vertrieb. Wir können rausgehen und sagen: Hier gibt es einen Markt. Neben den Kärntnern fliegen auch viele Slowenen und Steirer von uns. Unser Zielgebiet muss ausgeweitet werden. Alicante kann man von Laibach oder Graz nicht anfliegen, damit können wir uns von anderen abgrenzen. 220.000 Passagiere sind unser erklärtes Ziel, der Status von 2018. Wie lange das dauern wird, kann ich erst sagen, wenn wir mit allen Airlines Gespräche geführt haben.

Was sind unsere erfolgreichsten Verbindungen?
Alle Ryanairflüge und die Aua haben gute Zahlen. Der größte europaweite Treiber aktuell ist der Freizeitverkehr, das zeigt sich im Incomingbereich. Gäste aus Hamburg oder Köln fliegen über Wien nach Klagenfurt. Der Businessverkehr wird wieder kommen.

Welche Investitionen sind geplant?
Ein detaillierter Investitionsplan wird erst erstellt. Wir unterscheiden zwischen Muss- und Kann-Kriterien. In erster Linie müssen wir den Betrieb des Flugverkehrs aufrechterhalten. In Projekte wie Gastronomie oder ein Parkhaus können wir nur investieren, wenn sie sich rechnen.

Werden die Gehälter pünktlich ausbezahlt?
Ja, die Gehälter werden wieder pünktlich ausbezahlt. Die Motivation und die Hoffnung im Team sind groß, dass wir vor großen Herausforderungen stehen, muss ich ansprechen.

Müssen Mitarbeiter abgebaut werden?
Das haben wir nicht geplant, finanziell sind wir aber in einer schwierigen Situation.

Mit der Frequenz steht und fällt das Potenzial des Flughafens Klagenfurt. | Foto: MeinBezirk.at
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Wird die Gastronomie im ersten Stock wieder aufsperren?
Die Küche wird von Contento (Anm.; eine Großküche) genutzt. Entweder wir betreiben die Gastro selbst oder wir finden Partner. Hier kommen wir wieder auf das Thema Frequenz zurück. In Wien fahren Gäste gezielt zu Wolfgang Puck Kitchen, wo sie z.B. gratis parken können.

Hat unser Flughafen überhaupt ein Alleinstellungsmerkmal?
Wir haben, anders als auf großen Flughäfen, kurze Wege, und wer genießt es nicht, von zuhause aus wegzufliegen? Unser Mitarbeiter helfen sofort den Wenig-Fliegern, in Wien hilft dir keiner. Die Hubverbindung nach Wien ist unsere Lebensader. Dass man von Klagenfurt nicht umsteigen kann, ist hart im Mindset der Kärntner verankert. So teuer ist die Aua doch gar nicht, viele fahren aber gleich nach Graz oder Laibach. Der Mix aus Wirtschaft sowie Incoming und Outcoming Tourismus und der VFR-Reisen (Anm.: Visiting friends&relatives) sind unsere Schwerpunkte.

Wie will sich der Flughafen beim Projekt Klimaneutralität 2030 einbringen?
Wir wollen uns auf alle Fälle einbringen, sei es mit der Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge, andererseits mit der Entwicklung unserer Flächen von 60 Hektar. Eine Aviation City, wie 2018 angekündigt, wird es nicht geben. Wir können uns vorstellen, dass wir bei unseren Flächen mit lokalen Partnern bei Photovoltaikprojekten zusammenarbeiten, dafür gibt es bereits Interessenten.

Stephan Fugger von MeinBezirk.at hat Flughafen-Klagenfurt-Geschäftsführer Maximilian Wildt (l.) zum Interview getroffen. | Foto: Privat
Mit der Frequenz steht und fällt das Potenzial des Flughafens Klagenfurt. | Foto: MeinBezirk.at
Wildt: "Einen Mitarbeiterabbau haben wir nicht geplant, finanziell sind wir aber in einer schwierigen Situation. Das muss ich ansprechen." | Foto: MeinBezirk.at
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