Regionalitätspreis: Sieger in der Kategorie Land- und Forstwirtschaft
Genüsslich durchs ganze Bundesland
Vermarktungsgemeinschaft „Genussland Kärnten“, Gewinner des Regionalitätspreises in der Kategorie Land und Forstwirtschaft.
KLAGENFURT, KÄRNTEN (chl). Erst kürzlich wurde der 500. Partner in die Vermarktungsgemeinschaft "Genussland Kärnten" aufgenommen: Johann Poganitsch aus Grafenstein. Als Quereinsteiger, denn eigentlich war der Fischzüchter Servicetechniker. Das kam so: Durch die Standortschließung seines Arbeitgebers verlor er mit 47 Jahren seinen Job, musste sich neu orientieren und machte sein Hobby zum Beruf. "Es ist schwer, in schwierigen Situationen nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren, aber mit der Fischzucht habe ich mit einen Traum erfüllt", strahlt Poganitsch Leidenschaft aus. "Für mich ist das Genussland Kärnten eine Einrichtung, die für kleine und große Betriebe enormen Mehrwert hat. Inzwischen liefere ich meine Fische zu Kärntner Genuss-Wirten und Handelspartnern."
Unverfälschte Produkte
Poganitsch trifft damit Idee, Konzept und Ziel der Genussland-Gemeinschaft. Denn: "Ziel des Projektes ist, mit einer starken Marke unverfälschte Kärntner Produkte und die dahinterstehenden Akteure sichtbar zu machen und zu stärken", erklärt Genussland-Obfrau Barbara Wakonig. Hinter dieser Philosophie stehen mittlerweile 364 Produzenten, 89 Wirte, 35 Handelspartner und zwölf Genuss-Schulen. Wakonig selbst ist Botschafterin und Protagonistin der Genussland-Idee in einem: Sie ist Landwirtin und bietet in ihrer "Hofgreißlerei" neben Köstlichkeiten aus eigener Produktion auch ausgewählte Erzeugnisse von Nachbarn und Kollegen an.
Kontrollierte Qualität
Waren es zu Beginn vor allem Honig-, Speck- und Käseprodukte, erstreckt sich die Palette der Genussland-Spezialitäten mittlerweile von Austernpilzen bis Zucchini, vom Angusrind bis zur Weidegans, vom Apfelsaft bis zum Whisky aus Hadn.
Die Grundlage des Projektes ist die Landwirtschaft, und genau hier beginnen auch die strengen Genussland-Kärnten-Kriterien, die eine kontrollierte Qualität in Produktion und Verarbeitung sowie die nachvollziehbare Herkunft der Produkte aus Kärnten umfassen.
"Jeder Lizenzbetrieb, ob Produktion oder Veredelung, unterschreibt einen Vertrag mit dem ,Verein Kärntner Agrarmarketing', mit dem er sich zur Einhaltung der Kriterien und zur Kontrolle durch ein externes Kontrollorgan verpflichtet2, erklärt Wakonig. Die Qualitäts- und Herkunftsstandards der Genussland-Kärnten-Produkte garantieren Qualität nach anerkannten Qualitätssicherungssystemen wie "Bio Austria", "AMA Gütesiegel", "Gutes vom Bauernhof" etc. Die geforderte Herkunft der Produkte ist klar definiert; am Beispiel Rindfleisch: geboren, gemästet, geschlachtet und verarbeitet in Kärnten.
Genuss kann man lernen
Genussland-Auflagen haben auch Handelspartner und Wirte zu erfüllen. Grundlage der Genussland-Wirte ist das AMA-Gastrosiegel. Darüber hinaus verpflichten sich die Kärntner Genuss-Wirte bei wesentlichen Produkten für die Herkunft aus Kärnten: Rind- und/oder Schweinefleisch, Milch, Schlagobers, Joghurt, Sauerrahm, Frischei, Gemüse, zwei weitere Genussland-Kärnten-Produkte, zwei Genussland-Getränke.
Ein Genussland-Kärnten-Handelspartner muss in seinem Produktsortiment ganzjährig mindestens 50 zertifizierte Genussland-Produkte führen.
Und zu guter Letzt: In den "Kärntner Genuss Schulen" ist Bewusstseinsbildung groß geschrieben; für deren Schulküchen gelten die Bestimmungen der Genuss-Wirte. "Die regionale Schwerpunktsetzung wird auch in den Unterricht eingebaut, da es uns besonders wichtig ist, dass bereits die Kinder wissen, wo gesunde Lebensmittel herkommen", erklärt Wakonig.
Zur Sache:
Auflistung aller Produzenten und Partner, weitere Infos im Internet: www.genusslandkaernten.at.
Mehr zu den Projekten beim Regionalitätspreis 2018:
www.meinbezirk.at/regpreis2018
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