"Hab meine letzte Chance genutzt"

Sozialarbeiterin Karin Huber und Gesundheitspsychologin Sarah Schnitzer kümmern sich im Oikos um die Suchtkranken | Foto: Woche/Archiv
  • Sozialarbeiterin Karin Huber und Gesundheitspsychologin Sarah Schnitzer kümmern sich im Oikos um die Suchtkranken
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KLAGENFURT. Zwanzig Jahre war ein 50-jähriger Kärntner von Diazepam und Morphin abhängig. Vor eineinhalb Jahren entschloss er sich zu einem Entzug und ist jetzt clean. Seit einem halben Jahr wird er ambulant im Verein für Suchtkranke Oikos in Klagenfurt betreut. Der WOCHE erzählte der Mann, wie er den Schritt aus der Sucht schaffte und welche Ziele er nun hat.

WOCHE: Wie sind Sie in die Sucht geraten?
50-Jähriger:
Ich habe vor zwanzig Jahren mit Haschisch angefangen. Danach habe ich alle möglichen Suchtmittel ausprobiert, schließlich bin ich bei Tabletten hängen geblieben.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Sie bestärkte einen Entzug zu machen?
Ich wusste, dass es meine letzte Chance ist. Mein Vater hat mich dabei unterstützt. Jetzt habe ich es geschafft und habe wieder einen geregelten Tagesablauf. Ich entdecke die Welt neu, möchte nach Sardinien und will eine Partnerin finden.

Haben Sie ein Rezept, das Sie Suchtkranken, die eine Therapie machen wollen, mitgeben können?
Die stationäre Therapie beim Verein Oikos hat mir sehr geholfen. Die Therapeuten waren immer für mich da. Ich habe mich geborgen gefühlt. Wichtig ist, dass man nach der Therapie nicht in sein altes Leben zurück rutscht. Ich habe alle alten Kontakte abgebrochen und baue mir einen neuen Freundeskreis auf.

Sie waren zwanzig Jahre abhängig, wie haben Sie die Sucht finanziert?
Man ist sehr kreativ bei der Beschaffung der Mittel. In der Szene ist bekannt, in welcher Ordination man Rezepte bekommt. Man erzählt, dass man einen Bandscheibenvorfall hat und bekommt die Tabletten verschrieben. Manchmal erledigt das sogar die Sprechstundenhilfe. Ich habe dann nur die Rezeptgebühr in der Apotheke bezahlen müssen.

Wie muss man sich ein Leben mit der Sucht vorstellen?
Man fühlt sich wie in Watte gepackt. Man ist einfach entspannt. Die Gefühle sind ausgeschalten. Ich habe wegen der Suchtkrankheit mehrere Jobs verloren und bin in der Frühpension gelandet. Es ist eine Einbahnstraße.

Sie haben diese Einbahnstraße erfolgreich verlassen. Wie ist das gelungen?
Man muss sich vor Augen halten, dass es der letzte Entzug sein wird. Nur so kann man die Motivation aufbringen auch nach der Therapie sauber zu bleiben.

Interview: Markus Vouk

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