Bistro
Inklusives Kleinunternehmen wächst
"Bistro-Flitzer" von autArK kommen gut an. Daher flitzen sie nun auch im Regierungsgebäude des Landes und bringen gesunde Jause.
KLAGENFURT. Vor einem Jahr startete ein Pilotprojekt von autArK und Land Kärnten: das erste Kleinunternehmen für beeinträchtigte Menschen. Seitdem besuchen Klienten und Mitarbeiter von autArK mit "Bistro-Flitzern" die Mitarbeiter des Verwaltungsgebäudes in ihren Büros. Versorgt werden sie mit gesunder und regionaler Jause.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner über den ernsten Hintergrund des Projektes: "Wir haben damit im Bereich der Inklusion Geschichte geschrieben. Bis zu diesem Zeitpunkt hat es kaum Möglichkeiten für beeinträchtigte Menschen gegeben, für ihre Arbeit Lohn zu erhalten und sozialversichert zu sein. Weil Menschen mit Behinderung gemeinhin als erwerbsunfähig gelten, gab es stattdessen Taschengeld und sie waren nur mitversichert."
Expansion ins Hauptgebäude
Nach einem Jahr zog man nun Bilanz, das Feedback ist ausschließlich positiv. Man sei jeden Tag ausverkauft, so Cornelia Uhr von autArK. 160 Portionen sind täglich im Sortiment – vom Weckerl über Salate bis zu frisch gebackenem Kuchen.
Daher baut man den Betrieb nun aus und beliefert auch die Mitarbeiter im Hauptgebäude der Landesregierung. Also muss auch der Mitarbeiterstand erhöht werden – von zehn, momentan elf mit regelmäßig wechselnden Praktikanten, auf bis spätestens Sommer 18 Mitarbeiter.
Stimmen der Mitarbeiter
Wie so ein Tag als "Bistro-Flitzer" abläuft, erzählt Phillip: "Es macht solchen Spaß! Ich arbeite jeden Tag vier Stunden: Ich richte das Verkaufswagerl her, verkaufe auch und kassiere ab. Ich bin überall dort gerne dabei, wo ich neue Sachen lernen kann."
Kerstin sagt: "Mein erster Arbeitstag war der 10. Juli 2019, den Tag werde ich nie vergessen. Ich beginne um 6.30 Uhr in der Küche und bereite dort gemeinsam mit der Küchenchefin die gesunden Weckerln zu." Beide verdienen nun "eigenes Geld": "Es ist so toll, dass wir diese Chance erhalten haben."
Mit dem Sozialprojekt werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Man schafft Chancen für beeinträchtigte Menschen und versorgt die Mitarbeiter des Landes mit gesunder Ernährung. Denn hohen Stellenwert haben Regionalität und biologische Herkunft der Jause.
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