Joschis Flamme brennt weiter
"Burgschauspieler" und Villon-Impersonator Joschi Schuhmeyer verstarb im 81. Lebensjahr.
Althofen. (chl). Joschi Schuhmeyers Bewunderung galt Carl Auer von Welsbach, dem Gründer der heute als "Treibacher Industrie“ bekannten Chemischen Werke in Althofen. Die Welsbach-Werke waren auch der Grund, dass der gebürtige Sudetendeutsche 1951 von seiner zweiten Heimat Wien in seine neue Heimat Treibach übersiedelte. 40 Jahre lang war Schuhmeyer für die Welsbach-Erben als Leiter des inneren Rechnungswesens tätig. Aus Welsbachs Zündstein („Auermetall“)-Erfindung entwickelte Schuhmeyer 1962 das erste Wegwerf-Feuerzeug; die Verantwortlichen damals hatten allerdings nicht den Mut, diese Erfindung zu realisieren und so machte ein anderer Hersteller das Rennen.
Joschi Schuhmeyer ist daran nicht verzweifelt, er hatte, woran er glaubte: seine Familie und seine Leidenschaft fürs Theater. Denn: Bewundert hat Schuhmeyer auch Hannes Sandler, den Gründer der Friesacher Burghofspiele, unter dessen Regie er in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren zwölf Jahre lang als Darsteller brillierte, sowie später, als Pensionist um die Jahrtausendwende, unter der Regie von Adi Peichl. Seine Lebensrolle aber war Francois Villon: Dem französischen Dichter und „Revoluzzer“ aus dem 15. Jahrhundert gehörte Schuhmeyers große Leidenschaft. Villons Balladen interpretierte, ja lebte er auf der Bühne wie kaum ein anderer. Seine Begeisterung für diese mittalelterliche Lyrik bleibt unvergessen bei allen, die Joschi Schuhmeyer jemals als Bühnen-Villon erlebten.
Nach langer schwerer Krankheit, aber dennoch unerwartet verstarb Joschi Schuhmeyer im 81. Jebensjahr. Die Kärntner WOCHE trauert mit Gattin Katharina und den Kindern Markus und Larissa.
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