Klagenfurt
"Materialität und Bewegung" - Diese Kunstwerke sind nicht starr!

Hier wird die Lebendigkeit von Plastiken aufgezeigt. | Foto: Andres Klimbacher
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  • Hier wird die Lebendigkeit von Plastiken aufgezeigt.
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Die derzeitige Werkpräsentation des Kunstvereines Kärnten soll im wahrsten Sinne des Wortes "bewegen".

KLAGENFURT. „Materialität und Bewegung“ nennt sich die neue Ausstellung, die sich ganz dem fluiden Wesen der vordergründig oftmals als erstarrt bezeichneten Skulptur verschrieben hat. Ein Irrtum, denn das Standbild erweist sich als reger und lebendiger als man meinen möchte. Ausgewählte Bildhauereien demonstrieren dies auf jeweils eigenständige Weise und zeigen eine Vielfältigkeit an möglichen Bewegungen auf.

Fluide Materialität

Es ist kaum vorstellbar, wie viel Dynamik in einer scheinbar regungslosen Plastik stecken kann. Die aktuelle Werkpräsentation im Künstlerhaus Klagenfurt räumt nun mit dem Klischee auf, Skulpturen als starre Gebilde anzusehen und konzentriert sich auf die in der Bildhauerei steckende Lebendigkeit und Formbarkeit. Durch die neuen Möglichkeiten wurde die Bildhauerei besonders in den letzten Jahren mehr und mehr als fluide angesehen. Sind es nicht spezielle Stoffe, die in die zeitgenössische Kunst einfließen und welche auch die anderen, unangenehmen Seiten wie die Verrottung nicht länger ausklammern? Das Material in seiner Eigenheit steht hier im Zentrum. Und die Kunst ist nicht mehr nur etwas Visuell Wahrnehmbares, sondern gerade das Moment der Bewegung ruft auch andere Sinneswahrnehmungen auf den Plan. Im Künstlerhaus kann man die Regungen nun buchstäblich fühlen, oder möglicherweise sogar riechen oder hören. Die Einbindung beweglicher Teile oder die Verformung im Raum scheinen nur zwei Optionen unter vielen zu sein, um Bewegung auszudrücken.

Temporäre Veränderungen

Nicht selten liegt es in der Natur selbst, dass sich der Ausgangsstoff im Laufe der Zeit zwangsweise transformiert und verändert. Die Ausstellung geht den Fragen auf die Spur, was Formen einer Skulptur ausdrücken und wie diese auf den Betrachter wirken. So können Skulpturen selbst Bewegungen ausdrücken oder aber sie bewegen den Besucher emotional. Ganz in diesem Sinne lotet die Ausstellung jegliche Verfahren und Vorgangsweisen aus, die unter dem Aufhänger der Bewegung zusammengefasst werden können: „Jede denkbare Sichtweise von Bewegung in Skulpturen soll in der Ausstellung berücksichtigt werden“, so Andres Klimbacher, der Organisator der Ausstellung. Auf Basis unterschiedlicher Materialien, die nicht zuletzt ihren eigenen Stoffgegebenheiten unterliegen, zeigen neun ausgewählte Bildhauer ein breites Spektrum an differenten Verfahren auf, wie sich Lebendigkeit manifestieren kann. Dabei hinterlässt die Sprache der Künstler gleichermaßen wie die natürliche Beschaffenheit ihre Spuren im Werk. Genau dieses Zusammenspiel wird in der Ausstellung sichtbar gemacht, wenn beispielsweise der Bildhauer Herbert Golser Skulpturen aus nassen Holzteilen formt, die sich erst in weiterer Folge materialbedingt verziehen und verbiegen und ohne Zuhilfenahme des Künstlers weiterbearbeitet werden. Die Bewegung ist hier sehr langsam und folgt ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit. Oder Helmut Machhammers "Purzler", der je nach Position einen ganz anderen Ausdruck bekommt. Materialien passen sich den Gegebenheiten an, dehnen sich aus, wachsen, schrumpfen und quellen auf. Was dabei besonders spannend ist: Die Natur ist immer für Überraschungen gut, so lassen viele Bewegungen und Veränderungen gar nicht im Vorhinein vorherbestimmen. 

Fortsetzung folgt

Die Ausstellung versteht sich als eine Fortsetzung der Bildhauerausstellung "Struktur und Immaterialität", die im Jahre 2012 ebenfalls im Künstlerhaus von Andres Klimbacher kuratiert wurde: „In unterschiedlichen zeitlichen Abständen greifen wir immer wieder Themen der Bildhauerei auf, die aufeinander aufbauen. Diesmal geht es um das Material selbst, was man darunter versteht und was es kann“, so der Kurator, der gemeinsam mit dem Kunstschaffenden Helmut Machhammer das Konzept der Ausstellung auf die Beine gestellt hat. Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am 16. September eröffnet und bespielt dann bis zum 23. Oktober die Räume der Galerie.

Hier wird die Lebendigkeit von Plastiken aufgezeigt. | Foto: Andres Klimbacher
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