Pelzverkehr bringt Tanz und Performance in die Stadt

KLAGENFURT (chl). Seit 2016 realisiert die Kulturinitiative "Tanzamt Klagenfurt" in Zusammenarbeit mit dem "klagenfurter ensemble" und unterstützt vom Kulturreferat der Stadt das Tanzfest "Pelzverkehr – Festival für Tanz und Performance". Hervorgegangen ist das Festival aus einer Gastspielreihe, die Theater- und Tanzwissenschaftlerin Ingrid Türk-Chlapek für die Stadt organisiert hat. Sie leitet auch das Tanzamt und das Festival.
Pelzverkehr präsentiert ein mehrwöchiges Programm mit aktuellen Positionen aus Tanz und Performance. "Die Programmierung reicht von ästhetisch Vertrautem bis hin zu Risiko und Experiment. Bewegungsorientierte Formate finden ebenso ihren Platz wie konzeptuelle Live-Art. Als roter Faden erweist sich dabei die gesellschaftliche Relevanz der künstlerischen Arbeiten", beschreibt die Tanzexpertin Türk-Chlapek die Ausrichtung des Festivals.
Gezeigt wird die Vielfalt von zeitgenössischem Tanz und Peformance in fünf Soli, zwei Duetten und drei Ensemblestücken. "Neben sehr tänzerischen Arbeiten werden Produktionen aus den Bereichen des Konzepttanzes, des postdramatischen Theaters und der Performance-Art gezeigt. Virtuosität steht neben bewusst gesetzter Schlichtheit. Unterhaltung besticht ebenso wie Gesellschaftsrelevanz. Wir zeigen sowohl Produktionen von arrivierten Tanzschaffenden als auch vom aufstrebenden Nachwuchs", erklärt Türk-Chlapek.

Auch für Kinder

Der Schwerpunkt liegt auf Produktionen für Erwachsene. “Aber mindestens ein Tanzstück für Kinder knüpft erste Kontakte mit dem Publikum der Zukunft", erörtert Türk-Chlapek die Pelzverkehr-Philosophie. Geografisch im Alpen-Adria-Raum angesiedelt zeigt das Festival neben Produktionen aus Österreich immer auch Beiträge aus Italien und Slowenien. Heuer etwa das Gastspiel des Laibacher "Plesni Teater" mit dem Tanzstück für Kinder ab fünf Jahren "Juri Muri in Afrika/Juri Muri v Afriki“  (am 27. September, 10 Uhr). Für Kinder ab drei Jahren geeignet ist das Stück „hüpfen“, eine Produktion des Theaterhauses „Dschungel Wien“ mit den Tänzerinnen Elda Matia Gallo und Gat Goodvitch.

Tanz, Literatur, Film

Kooperationen mit tanzfernen Kulturintitutionen öffnen das Festival auch zu anderen Kunstsparten, etwa zur Literatur, zur bildenden Kunst oder zum Film. Künstlergespräche und Workshops runden die Vermittlungsarbeit des Festivals ab. "Ein vertieftes Auseinandersetzen mit den Produktionen soll Vorbehalten gegenüber zeitgenössischem Tanz und Performance entgegenwirken", betont Türk-Chlapek. 

Uraufführung

Die diesjährige Uraufführung steuert das Kärntner Ensemble "TanzRaumK" bei: In "my body is your voice" interpretieren die Tänzerinnen Sophia Hörmann, Anna Possarnig, Stefanie Sternig und der Tänzer Thales Weilinger die Sehnsüchte, Hoffnungen, Träume und Emotionen des Publikums. "Das Publikum ist eingeladen, einzeln, einen Wunsch, ein Begehren, einen ‚Aufschrei’ mit einer Tänzerin oder mit einem Tänzer diskret zu teilen. Auf Basis dieses Austausches entwickelt die Tänzerin bzw. der Tänzer spontan ein kurzes Solo, dessen körperlicher Ausdruck die Person bestärken soll. Die übrigen Zuschauenden genießen den Tanz, ohne die Hintergründe zu kennen", erklärt Türk-Chlapek. Von ihr stammt das Konzept zu dieser Tanzperformance (22. September, 19 Uhr, Theater Halle 11).
Eröffnet wird der Pelzverkehr mit drei Solo-Perfomancse von Alva Morgenstern, Wilhelmina Willie Stark und Andrea Hackl (18. September, 20 Uhr, Theater Halle 11).

Tanzfestival "Pelzverkehr", von 18. September bis 2. Oktober; Intendanz: Ingrid Türk-Chlapek. Alle Infos: https://www.festivalpelzverkehr.at/