Allergien
Pollen-Hochsaison: "Verlassen Sie das Land!"
Hochsaison für Pollen-Allergiker: Der Klagenfurter Mediziner Dr. Christian Kos erklärt, worauf es ankommt.
KLAGENFURT (vep). Derzeit sind es die Birken, die Allergikern dieser Tage das Leben schwer machen, aber auch die Hainbuchen, Hopfenbuchen, Eichen und Buchen blühen derzeit laut Pollenwarndienst und können Birkenallergiker belasten. In urbanen Gebieten muss nun zudem vor allem entlang von Platanenalleen mit deutlichen Belastungen gerechnet werden.
Dr. Kos: "Allergien nehmen zu"
"Rund 150 Neutestungen verzeichne ich in meiner Ordination durchschnittlich pro Jahr", informiert der Klagenfurter Dermatologe Dr. Christian Kos, der auch auf Allergieaustestungen und -Therapien spezialisiert ist. "Die Allergien sind eher zunehmend, das ist vor allem auf die Umweltbedingungen zurückzuführen."
Als Allergiker komme niemand zur Welt, genetisch vererbt werden könne jedoch ein Überreagieren des Körpers auf bestimmte Allergene. "Der Mensch bildet Antikörper auf ein gewisses Allergen, mit dem er in Kontakt kommt. Bei erneutem Kontakt tritt die Abwehrreaktion ein", informiert Kos vereinfacht den Vorgang.
Schnupfen oder Allergie?
Ob man nun tatsächlich allergisch auf Pollen reagiert, das lasse sich nur durch ein Austesten mit Gewissheit sagen. Zu Kos kommen auch Menschen, die latent lange verschnupft sind und sich testen lassen, um Gewissheit zu erlangen. "Eine Faustregel, was Schnupfen oder Allergie ist, gibt es aber nicht", sagt Kos und verweist auf die Testung.
"Verlassen Sie das Land!"
Und was, wenn man plötzlich eine Allergie auf Birke, Hasel & Co. entwickelt? "Grundsätzlich gibt es zwei Therapieansätze. Die symptomatische Behandlung, also Behandlung der auftretenden Symptome, oder eine Immuntherapie." Diese ist langwierig, bis zu fünf Jahre. Für diese entscheiden sich laut Kos vor allem Patienten, die über viele Jahre massive Probleme haben.
Eigentlich rät Kos Allergikern etwas Altbewährtes: "Verlassen Sie das Land!"
Kein Scherz betont er, denn nicht umsonst sei man früher ans Meer oder ins Gebirge zur Luftkur gefahren, je nachdem, wo gerade nichts blüht, gegen das man allergisch ist. "Die Allergene zu meiden ist das Beste, das man machen kann. Egal ob Pollen oder Anderes", sagt Kos.
Zur Sache: Nächste Pollenphase
Die nächste Phase der Pollensaison betrifft die blühenden Gräser.
Nach derzeitigen Prognosen soll dies laut Pollenwarndienst um die erste Maiwoche beginnen.
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