"Schau, da is' ja die Stadtschreiberin!"

Cornelia Travnicek in ihrem Klagenfurter Lieblings-Café, dem Lendhafen Café | Foto: kultur-arbeiter.at
  • Cornelia Travnicek in ihrem Klagenfurter Lieblings-Café, dem Lendhafen Café
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KLAGENFURT. (chl). „Den Lendhafen und das Lendhafen Café habe ich im Vorjahr schon entdeckt und schätzen gelernt“, erinnert die Klagenfurter Stadtschreiberin Cornelia Travnicek zu Beginn des WOCHE-Gesprächs ans Bachmannpreis-Wettlesen 2012. Als Gewinnerin des Publikumspreises der „36. Tage der deutschsprachigen Literatur" bezog sie im Mai das Schriftstelleratelier im Europahaus. Das Stadtschreiberstipendium wurde auf Initiative des „kulturRaums Klagenfurt“ nach zwölf Jahren Pause vor vier Jahren wieder eingeführt. Zu Travniceks Vorgängern zählen Robert Schindel (1997), Karsten Krampitz (2010) und Peter Wawerzinek (2011).

„Ich gehe zwischendurch gerne mit dem Laptop ins Kaffeehaus, um zu arbeiten, einfach um gewissen Ablenkungen, denen ich zuhause ausgesetzt bin, zu entkommen“, gibt die Schriftstellerin Einblick in ihren Alltag. Ihre Masterarbeit in Sinologie musste die vergangenen zwei Jahre warten, die Arbeit an ihrem Debütroman „Chucks“ (Deutsche Verlags-Anstalt) hatte Vorrang. Seit der Veröffentlichung im Frühjahr 2012 gilt sie als Shooting Star der jungen Literaturszene, was viele Lesungen und Interviews, aber wenig Zeit für die Abschlussarbeit bedeutete. Und natürlich eine rege Nachfrage nach einem neuen Buch.

In Klagenfurt fühlte sie sich von Anfang an wohl. „Von den Mitarbeitern der Kulturabteilung bis zu den verschiedensten Menschen im Kulturleben bin ich sehr herzlich aufgenommen worden und war als Autorin sowie als Gast in den Kulturbetrieb eingebunden. Ich hab‘ am lesePlatz gelesen, am KulturRadPfad und am Poetry Slam teilgenommen, war im Hafen 11 willkommen und bei allem, was der Klagenfurter Kultursommer so bietet.“ Und nach den ersten Medienberichten über die Stadtschreiberin machte sie gleich mehrmals eine Erfahrung, die „man als Schriftstellerin normalerweise nicht macht: Das war ganz lustig, im Café zu sitzen und vom Nebentisch zu hören: ,Schau, das is‘ ja die Stadtschreiberin‘.

Das Café war für Travnicek aber weniger ein Ort der Unterhaltung, sondern vielmehr das erweiterte Schriftstelleratelier: „Ich habe die Zeit sehr intensiv für mein neues Buch genutzt und arbeite gerade am letzten Kapitel. Ich habe den Luxus genossen, in meinem Schreibkammerl zu sitzen und nur Literatur zu machen, zwischendurch auch ohne überhaupt hinauszugehen.“ Laut Eigendiagnose ist Travnicek „krankhaft süchtig nach dem geschriebenen Wort“ und um dieser Sucht freien Lauf zu lassen, braucht sie „Zeit und Abgeschiedenheit“.

Worum’s im nächsten Roman geht, will sie noch nicht verraten, „weil da noch einiges passieren kann, vor allem was die Schwerpunktsetzung betrifft“. Die Veröffentlichung ist für Herbst 2014 geplant, erneut bei der „Deutschen Verlags-Anstalt“. Travnicek: „Jetzt kommt erst einmal die spannende Phase, in der der Verlag und die Lektorin das Rohmanuskript bekommen und einem sagen, ob alle Einfälle auch wirklich gute Einfälle sind. Ich mag diese Phase, denn ich finde es sehr bereichernd, die Meinung und Sichtweise von Menschen zu hören, denen man vertraut und deren Meinung man respektiert. Die eigene Arbeit betrachtet man ja wie das eigene Kind, das bekanntlich immer das beste, schönste und intelligenteste ist.“

Mit Klagenfurt-Beobachtungen abseits ihres Internet-Blogs (frautravnicek.wordpress.com) darf man allerdings nicht rechnen. „Es ist für mich schwierig, über die Umgebung, in der ich mich gerade befinde, etwas zu produzieren. Meine Geschichten spielen eigentlich immer ein paar Jahre in der Vergangenheit“, braucht sie Abstand, um Erlebtes zu Texten zu verarbeiten. „Und viele der offensichtlichen Dinge haben ja meine Vorgänger schon erledigt“, lacht sie und verweist damit auf „Crashkurs Klagenfurt“, den Briefroman über die Eigenheiten der Kärntner der ehemaligen Stadtschreiber Krampitz und Wawerzinek (Edition Meerauge).

Die Bezeichnung „Literaturstadt“ verdient Klagenfurt, so die Autorin, da „die Stadt viele große literarische Geister hervorgebracht hat“, auch wenn sich viele davon „aus einer großen Abneigung speisen“. „Man merkt, dass sich hier literarisch was tut, es gibt relativ viele Verlage, viele Lesungen und eine auffallende Dichte an kleinen bzw. unabhängigen Buchhandlungen.“ Auch gegen die Bezeichnung „Kulturstadt“ sei nichts einzuwenden. „Ich war erstaunt, dass auf die Kleine der Stadt eine Fülle an Kulturangeboten kommt. Es war für mich beeindruckend, was man auf kleinem Raum alles unterbringen kann“, resümiert Travnicek die große Bandbreite des Kulturraums Klagenfurt. Ende September verlässt die Schriftstellerin das Atelier im Europahaus, ein Wiedersehen gibt’s spätestens zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur 2014.
Mehr Infos zur Autorin: www.corneliatravnicek.com

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