Schützen schießen scharf zurück

Heimo Machné: "Wir betreiben keinen Lärmterror!" | Foto: WOCHE
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"Hetze", "Unwahrheiten": Viktringer Schützen wehren sich gegen Vorwürfe der Bürgerinitiative.

VIKTRING. Die Sache zieht sich seit Jahren hin - doch vor einigen Monaten wurde der Ton rauer: Anrainer in Viktring sehen ihre Lebensqualität massiv eingeschränkt. Grund: Lärm vom Gelände der Schießanlage des "Schützen- und Sportvereins Sponheim Viktring". Vorige Woche wurde die eigens gegründete Anrainer-Initiative sogar im Klagenfurter Stadtsenat vorstellig, wo den Betroffenen "rasche Hilfe" zugesagt wurde.

Jetzt wehren sich allerdings die Viktringer Schützen gegen die Vorwürfe der Bürgerinitiative. Sie werden am Freitag selbst im Stadtsenat vorstellig - und haben den Stadtsenats-Mitgliedern bereits im Vornhinein ein 20 Seiten starkes Dokument übermittelt, in dem der Verein zu den Vorwürfen Stellung bezieht (liegt der WOCHE vor).

Grundaussage: "Wir betreiben keinen Lärmterror, wir halten die Grenzwerte ein und sind dennoch an einer Verbesserung zum Wohle der Bevölkerung bemüht." Im Gespräch mit der WOCHE legt Vereinsobmann Heimo Machné sogar noch nach: Er spricht von "Unwahrheiten" und "Hetze", die die Bürgerinitiative betrieben habe. "Wir werden diffamiert, die Anschuldigungen sind durch Fakten widerlegt", so Machné, der sich in seinem Schreiben an den Stadtsenat mit den einzelnen Beschwerdepunkten der Bürgerinitiative auseinandersetzt.

"Die Bürgerinitiative fordert, dass der Schießbetrieb an Sonn- und Feiertagen eingestellt wird - das haben wir bereits vor mehr als einem Jahr beschlossen", so Machné. Das Schießen mit großen Kalibern, was von der Bürgerinitiative am meisten kritisiert wird, habe man seit 2006 bereits eingeschränkt. Und man habe zwar die Bewilligung, bis 20 Uhr zu schießen - doch das komme in den seltensten Fällen vor. "Überhaupt wird nur dienstags, donnerstags und samstags geschossen - und das auch nicht den ganzen Tag", so der Obmann.
Auch das Argument, dass am Gelände eine Gefahr in der Form von Querschlägern bestehe, zählt für Machné nicht: "Gäbe es die Möglichkeit von Querschlägern wäre die Anlage sicherheitstechnisch nicht genehmigt worden."

Auch mit dem Video, das im Stadtsenat vorgeführt wurde, ist der Obmann nicht einverstanden: "Die Videoaufnahmen stammen von der Landesmeisterschaft Großkaliber. Ein Großkaliberwettbewerb dieser Größenordnung darf laut Behördenauflage nur drei Mal im Jahr veranstaltet werden. Das ist sicher nicht der Alltag am Schießstand."

Wie es mit der Schießanlage weitergeht, das soll eine Lärmmessung entscheiden. Machné blickt dem positiv entgegen: "Solch eine Messung hat es ja schon gegeben - und damals waren die Werte allesamt im Rahmen. Das wird auch wieder so sein." Sollte das nicht der Fall sein, so stehe man gerne für Gespräche über mögliche Änderungen bereit: "Wenn die rechtliche Situation weitere Maßnahmen erfordert, dann werden wir sie auch durchführen."

"Wir haben keine Alternative"

Die Bürgerinitiative „Stoppt den Schießlärm in Viktring“ wurde vorige Woche im Klagenfurt Stadtsenat vorstellig. Die Verantwortlichen sprechen in einer Aussendung von täglichen Dauerfeuer-Stößen und von unerträglichem Lärm - auch die Leiterin des Klagenfurter Jugendheimes Josefinum, Petra Arnusch, berichtete dem Stadtsenat: "Wir mussten einmal sogar eine Feier mit Kindern abbrechen, weil Schüsse an ein Kriegsgebiet erinnerten. So kann das wirklich nicht weitergehen!"
Franz Ahm, Sprecher der Bürgerinitiative, hofft nun auf die Ergebnisse der Lärmmessung: "Es muss sich einfach etwas tun, wir wissen sonst nicht weiter. Die Schützen können ja woanders schießen - aber wir wohnen hier. Wir haben keine Alternative."

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