Klagenfurter Geschichte
Schule anno dazumal
Stadt plant Schulmuseum: Die umfassende Sammlung blickt auf 150 Jahre Schulgeschichte zurück.
KLAGENFURT. Hätten Sie es gewusst? Die Stadt Klagenfurt verfügt über eine schulgeschichtliche Sammlung. Es ist wieder einmal einem Mitarbeiter zu verdanken, der über den Tellerrand geblickt hat und alte Akten, Bücher, wunderschöne alte Waldbilder oder Schulmöbel vor dem Wegwerfen verschont hat. "Die Sammlung umfasst etwa eine schulgeschichtliche Zeit von 150 Jahren", sagt Daniela Obiltschnig, Leiterin der Schulabteilung Klagenfurt.
Ein Fenster zum Schauen
Diese Sammlung ist zurzeit auf sechs Depots aufgeteilt. Oftmals auf skurrilen Plätzen wie Dachböden von Schulen oder Kellern. "Meine Aufgabe als Historikerin ist es, die Stücke zu bewerten, welche Themen für eine Ausstellung abgedeckt werden. Daraus wird gerade eine Sammlung entwickelt", sagt Obiltschnig. Für welche Zwecke die Schulsammlung dienen wird, kann noch nicht gesagt werden. Aber sie kam im Rahmen der 100-Jahr-Feier der Kärntner Volksabstimmung in der Stadtgalerie zum Einsatz. In der Lidmanskygasse in der ehemaligen Musikvolksschule hat die Historikerin einen Schauraum aufgestellt. Dieser bietet einen ersten Einblick in die Sammlung. "Hier spreche ich verschiedene Themen in den zwei Schaufenstern in der Lidmanskygasse an", so Obiltschnig. Zurzeit kann dies der Öffentlichkeit noch nicht gezeigt werden.
Geschenke aus Bevölkerung
Ein der Öffentlichkeit zugängliches Schulmuseum ist der Wunsch der Stadt Klagenfurt. Wann dies umgesetzt wird, steht zurzeit allerdings noch nicht fest. "Ich freue mich auch, wenn mir die Menschen Stücke vorbeibringen. Gerade war eine Dame da, die mir von ihrer Mutter wunderschöne Handarbeiten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gebracht hat", freut sich die Leiterin. Die Sammlung steckt voller Faszination. "Ein Schulwandbild aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begeistert mich gerade. Es zeigt eine Kirsche in Vollblüte, wunderschön gemalt, passt wunderbar zum Frühling. Diese Schulwandbilder sind gerade auch bei Sammlern sehr gefragt", sagt Obiltschnig. Auch die naturgeschichtlichen Stücke können sich sehen lassen: Mineralien, Steinsammlungen und Tierpräparate sind Zeugen der Schulgeschichte Klagenfurts. "Die Lehrmittel wurden damals schon sehr aufwändig hergestellt, es waren ja ganz andere Verhältnisse", weiß Obiltschnig.
Auch in den Büchern kommen erstaunliche Dinge zutage, die Armut der Kinder und der Schulalltag während der Weltkriege beispielsweise.
Zur Sache
Sie haben auch das eine oder andere historische Stück für die Sammlung der Stadt? Bei der Schulabteilung können sich Interessierte unter der Tel.: 0463 537-5402 oder der E-Mail-Adresse schulen@klagenfurt.at melden.
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