Seltenes Naturschauspiel: Die Süßwasserqualle in Kärnten
Durch den warmen Spätsommer kommt es heuer wieder zum Auftreten der Süßwassermedusen.
Dieses Jahr wurden sie bereits im Lavamünder Badesee, im Ratzteich bei Ferlach und in den Baggerseen des Rosentals beobachtet. Die hübschen und harmlosen Süßwasserquallen der Gattung Craspedacusta sowerbii treten bei uns in einigen Seen regelmäßig in Erscheinung.
Vorkommen und Verbreitung
Die Süßwassermeduse kommt in langsam fließenden und stehenden Gewässern vor. Sie ist weltweit verbreitet, europaweit kommt nur die eine Art vor. Treten sie in Erscheinung, kann dies auch in großer Zahl geschehen.
Die Entwicklung der Medusen wird durch das Vorhandensein von geeigneter Nahrung und der Temperaturerhöhung der Wohngewässer beeinflusst. Daher wird ihr Auftreten im Spätsommer und Frühherbst beobachtet. Während dieser Zeit liegen die Temperaturen in heimischen Gewässern über längere Zeit auf hohem Niveau. Das Auftreten der Süßwassermedusen hat nichts mit einer schlechten Wasserqualität zu tun.
Biologie und Aussehen
Die Tiere wechseln in einem Generationswechsel (Metagenese) zwischen einen sehr unscheinbaren, 1-2 mm großen flaschenförmigen ungeschlechtlichen Polypengeneration und einer Medusengeneration (geschlechtliche Ausbildungsform). Die normalerweise tentakellosen Polypen sind sehr klein und nur durch Zufall am Gewässergrund zu erkennen.
Ausgewachsene Medusen sind flach glockenförmig, am Rand des Schirms tragen sie nesselbesetzte Fangarme.
Die Beute der Medusen
Die kleinen Quallen ernähren sich von Zooplankton wie Ruderfußkrebsen, Wasserflöhen und größeren Rädertierchen. Sie besitzen Nesselkapseln, deren Gift zur sofortigen Lähmung ihrer Beutetiere führt. Die Nesselkapseln sitzen vorwiegend in den Tentakeln, mit diesen wird auch die gelähmte Beute in die Mundöffnung geführt. Die Nesselkapseln der Süßwassermedusen sind für Menschen harmlos!
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