15.000 Haushalte betroffen
Sondersitzung im Stadtsenat zum Hochwasser
Stadtsenat präsentiert wenig konkrete Schritte nach Unwettern: Verlängerung der Sperrmüllaktion, Unterstützung für Betroffene und Ausbau Hochwasserschutz Glanfurt.
KLAGENFURT. Anfang August kam es wieder zu Niederschlagsmengen, die in weiten Teilen von Klagenfurt zu weitläufigen Überfluten und Schäden führten. In Viktring konnte ein Dammbruch in letzter Sekunde verhindert werden.
Wenig konkrete Maßnahmen
Da davon ausgegangen werden kann, dass es wieder zu Hochwasserszenarien kommt, hat die Stadt Klagenfurt heute eine Sondersitzung abgehalten – mit wenig konkreten Maßnahmen. Neben den Senatsmitgliedern haben Auskunftspersonen aus den Bereichen Feuerwehr, Entsorgung, Soziales, Facility Management, Baubehörde und des Wasserverbandes daran teilgenommen.
Sperrmüllaktion verlängert
Beschlossen wurde, dass die Sperrmüllaktion verlängert wird. Bürger, die bei der Entsorgung Hilfe benötigen, können sich bei der Stadt melden. In einer weiteren Aussendung wird es dazu nähere Informationen geben.
Hilfe für Betroffene
Um die Mehrkosten, die entstehen, abzufedern, werden Hilfleistungen mittels Bürgermeisterfond, Sozialfond, Aktion "Österreich hilft Österreich", die Kooperation "Energiearmut" mit Caritas u.v.m. angeboten. Die Stadt Klagenfurt wird auf ihrer Webseite eine eigene Informationsseite für Betroffene einrichten.
Materialengpässe verhindern
Ebenfalls beschlossen wurde die "außerplanmäßige Material- und Gerätebeschaffung für die Feuerwehren in Klagenfurt. Dank der Mithilfe der Feuerwehren aus Villach und auch aus Niederösterreich konnten Materialengpässe beim letzten Hochwasser kompensiert werden. Um künftig jedoch besser gerüstet zu sein, werden unter anderem weitere Sandsäcke, Big Bags, Schlauchmaterial, Tauchpumpen, Absperrgitter, mobile Hochwasserschutzeinrichtungen und einiges mehr angekauft."
Baustart 2024?
Nachdem in den letzten Jahren keine Bewegung in das Großprojekt "Hochwasserschutz Glanfurt" gekommen ist, sind die Verantwortlichen jetzt unter Druck. "Die dafür notwendigen Grundstücksverhandlungen mit den Grundeigentümern sind nun nahezu
abgeschlossen. Auch ist eine EU-weite Ausschreibung der Ziviltechnikerleistungen für
die Umsetzung bereits in Arbeit", heißt es in der Aussendung. Im Herbst sollen die Unterlagen eingereicht werden und bestenfalls erfolgt nächstes Jahr der Baustart. Das Hochwasserprojekt umfasst Maßnahmen wie z.B. partielle Eintiefungen der Sattnitz, Dammaufschüttungen und Verbesserungen von Schleusen und Wehranlagen.
"Noch nie da gewesen"
Die Bilder und Videos von übergehenden Kanalgittern sind wohl noch allen in den Köpfen. Nach Starkregen macht sich die Grundwasserproblematik sichtbar – auch kein neues Phänomen. Dennoch heißt es in der Aussendung: "Ebenfalls zeigte das Unwetter, dass Niederschlagsmengen und Grundwasserpegel zu einer noch nie da gewesenen Dimension anstiegen." Bestehende und neue Flächenwidmungen in Klagenfurt und die dazugehörigen Auflagen für Baubewilligungen sollen daher noch einmal überprüft werden.
Zur Sache
6.129 Anrufe gingen alleine im Zeitraum von 4. bis 15. August 2023 bei der Feuerwehrleitstelle in Klagenfurt ein. Mehr als 250 Feuerwehrleute standen in diesem Zeitraum in Dauereinsatz. 15.000 Haushalte waren von den Unwettern betroffen.
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