Erhöhung ab 1. April 2023
Stadt ist zur Indexanpassung gezwungen
Klagenfurt passt Richtwertmietzinse bei 700 Wohnungen ab 1. April 2023 an. In der Gemeinde Feistritz/Ros. gibt es noch leistbaren Wohnraum: Nicht einmal 280 Euro zahlt man hier für 76 Quadratmeter in der Gemeindewohnung.
KLAGENFURT. Zu einem Mietpreisdeckel konnte sich die Bundesregierung noch nicht durchringen. In Zuge einer Datenanalyse der Immobilienplattform ImmoScout24 hat sich gezeigt, dass Mieten in Kärnten im letzten Jahr um 13,9 Prozent in die Höhe geschnellt sind.
Indexanpassung unausweichlich
Wie sieht es mit Gemeindewohnungen aus? Klagenfurt verfügt über rund 3.000 Mietwohnungen. "Von der Erhöhung der gesetzlich vorgeschriebenen Richtwertmietzinse um voraussichtlich 8,6 Prozent sind bei Klagenfurt Wohnen aus jetziger Sicht 700 Wohnungen ab 1. April 2023 betroffen", informiert Vizebürgermeister und Wohnungsreferent Alois Dolinar (TK). Im selben Atemzug betont Dolinar, dass es sich hierbei um die Erhöhung des gesetzlich vorgeschriebenen Richtwertmietzinses handelt und "nicht um eine Mietpreiserhöhung im klassischen Sinne, sondern um die gesetzlich vorgeschriebene Indexanpassung, die auch im Mietvertrag verankert ist".
Verordnung kommt noch
Wie hoch die Mieten für die verbleibenden 2.700 Wohnungen im Endeffekt steigen werden, kann der Wohnungsreferent aktuell noch nicht sagen. "Die Verordnung über die genaue Höhe der Richtwertmietzinse ist noch nicht ergangen und über eine Mietbremse wird noch im Bund verhandelt. Wenn die Verordnung ergeht, rechnen wir mit einer Erhöhung für jene 700 Wohnungen, die nicht vom Kategoriemietzins betroffen sind", nso Dolinar.
"Nichtanpassung wäre ein Gemeinderechtsverstoß"
Noch einmal betont der Vizebürgermeister, dass der Stadt bei der Indexanpassung die Hände gebunden seien: "Wenn der Landesrechnungshof die Gebarung der Stadt auf Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit prüft und feststellt, dass keine Indexanpassung vorgenommen wurde, wäre das ein Verstoß gegen eine gemeinderechtliche Grundlage, da das Gemeindevermögen möglichst ohne Beeinträchtigung der Substanz zu erhalten ist."
Sozial verträgliche Mieten in Feistritz/Ros.
40 Gemeindewohnungen hat Feistritz/Rosental zur Vermietung. "Unsere Häuser stammen aus den 60er-Jahren. Vollwärmeschutz, Dächer, Innentüren und Balkone wurden in den letzten Jahren erneuert. Seitdem ich Bürgermeisterin bin, hat es keine Indexanpassung gegeben", sagt Bürgermeisterin Sonya Feinig. Kein Wunder, dass die Wohnungen sehr begehrt sein, bei diesen Preisen. Für eine Wohnung mit 42,10 Quadratmetern beträgt die Miete 83 Euro, 20 Euro fallen für Betriebskosten, rund 17 Euro für die Fernwärme an. Für eine Wohnung mit 76 Quadratmetern beträgt die Gesamtmiete lediglich 274 Euro.
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