Trinkwasser Klagenfurt
STW: "Planen mit Land an einer möglichen Wasserschiene"

Die neuen Vorstände der STW Klagenfurt, Erwin Smole (li.) und Harald Tschurnig, über die Wasserversorgung der Zukunft | Foto: STW Klagenfurt
  • Die neuen Vorstände der STW Klagenfurt, Erwin Smole (li.) und Harald Tschurnig, über die Wasserversorgung der Zukunft
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Die neuen Vorstände der STW im WOCHE-Interview zur Trinkwasserversorgung und Zukunftsplänen.

KLAGENFURT (vep). Seit wenigen Wochen sind die beiden neuen Vorstände der Stadtwerke Klagenfurt, Erwin Smole und Harald Tschurnig, im Amt. Mit der WOCHE sprechen sie über die Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt und künftige Herausforderungen.

WOCHE: Wie stellen die STW die Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt sicher?
Erwin Smole: „Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt aus den Brunnenanlagen der Stadtwerke Klagenfurt, wobei bestes Trinkwasser aus dem Grundwasser aus einer Tiefe von 10 bis 30 m gepumpt und in das Leitungsnetz gespeist wird. Die Versorgung erfolgt derzeit aus den Brunnenanlagen im Norden (Zwirnawald und Kappl am Krappfeld) sowie im Süden (Straschitz). Dabei werden 25.000 m³ Wasser im Hochbehälter Spitalberg zwischengespeichert, um immer so viel Wasser wie gerade benötigt wird zur Verfügung stellen zu können. Die Brunnenanlagen sind einer strengen Qualitätssicherung unterzogen und auch entsprechend geprüft, geschützt und überwacht. Auch wird ständig ein Augenmerk auf eine langfristige Absicherung und zukünftige Bedarfssteigerung durch die steigende Einwohnerzahl gelegt.
Um das Trinkwasser zu den Klagenfurtern zu bringen wurden 566 km Transport-Wasserleitungen in der Landeshauptstadt verlegt die laufend erneuert werden müssen um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen zu können.“

Derzeit werden wieder viele Trinkwasserleitungen in Klagenfurt erneuert. Wie viele Kilometer sind das durchschnittlich pro Jahr? 
Harald Tschurnig: „Es werden ca. 4-5 km Transportleitung und zusätzlich Hausanschlussleitungen pro Jahr erneuert oder neu gebaut.“

Wie viele Kilometer an veralteten Trinkwasserleitungen gibt es in Klagenfurt, die in den kommenden Jahren getauscht werden müssen? 
„Um sicherzustellen, dass das Netz ständig instandgehalten wird, sollten pro Jahr ca. 1,5% der Wasserleitungen erneuert werden, sodass eine nachhaltige Qualität der Leitungen aufrecht erhalten bleibt. Diese Erneuerung sind auch von den Straßensanierungen der Landeshauptstadt abhängig und gemeinsam zu koordinieren. Aktuell gibt es daher vier Baustellen im Raum Klagenfurt: Jerausweg, Dr.-Scholl-Straße (Viktring), Ebenthaler Straße und in der Peter-Graf-Gasse in Wölfnitz. Wir wissen, dass das für viele Autofahrer nicht immer so einfach ist und möchte auch auf diesem Wege um Verständnis bitten“

Die STW kaufen immer wieder Grundstücke an, um diese für das Trink/Grundwasser pestizidfrei etc. zu halten und zu schützen: Wie viel wurde in den vergangenen Jahren investiert? 
Tschurnig: „Es werden jährlich ca. 400.000 Euro zur Grundwassersicherung für die über 900 Hektar Schutzgebiete ausgegeben, weil die Landwirte für eine grundwasserschonende Bewirtschaftung entsprechend bezahlt werden. Die Grundflächen, die im Eigentum der Stadtwerke Klagenfurt AG stehen, werden ebenfalls schonend gepflegt und bewirtschaftet.
Die letzte große Absicherung war die Gründung des Wasserverbandes Klagenfurt – St. Veit, wo durch die mehrjährige Absicherung der Gründe und die Errichtung der Brunnenanlage ab dem Jahr 2008 die Versorgung aus Kappl am Krappfeld erfolgen konnte und somit ein wesentliches Brunnenfeld neu erschlossen wurde. Ebenso wurden im Jahr 2002 zuletzt Liegenschaften in den Karawanken zur zukünftigen Deckung von Wasserressourcen erworben.“

Wie stellen die STW sicher, dass es in langen Hitzeperioden zu keiner Wasserknappheit kommt? Wann gab es eine solche zuletzt?
Smole: „Durch die Verteilung auf mehrere Brunnenanlagen und den großen Hochbehälter ist derzeit ausreichend Wasser zur Versorgung von Klagenfurt sichergestellt. Zukünftige Entwicklungen müssen allerdings berücksichtigt bzw. langfristig geplant werden. Derzeit gibt es konkrete Überlegungen mit einer Mittelkärntner Wasserschiene diese Entwicklung für den Zentralraum (Klagenfurt – Wörtherseeegemeinden – Villach) abzudecken.“

Wie viele Grund-/Trinkwasserressourcen hat die Stadt Klagenfurt? Bei welchem Szenario wird es tatsächlich knapp? 
Tschurnig: „Wir können derzeit aus den Gewinnungsanlagen kurzfristig mehr als den erforderlichen Spitzenbedarf sicherstellen (mehr als 50.000 m³/d). Zusätzlich kann der Hochbehälter Spitalberg, der mit seinen 25.000 m³ ebenfalls annähernd einen Tag die Versorgung sicherstellen kann, zur Spitzendeckung herangezogen werden. Der Spitzenbedarf am 31.07.2018 betrug 33.428 m³d.“

Gibt es seitens der STW Pläne, wie man hinsichtlich der Trinkwasserversorgung auf den Klimawandel reagieren will bzw. muss? 
Smole: "Ja, Möglichkeiten sind der Ausbau und Berechnung der Netze für künftige kritische Perioden, die Erhöhung der Speicherkapazität durch weitere Hochbehälter, die Errichtung von Wasserschienen und der Vernetzung der Wasserversorgung, die Sicherung von Wasserrechten an Grundwasserbezug und Quellen sowie der Kauf von Grund und Boden für die Errichtung von weiteren Wassergewinnungsanlagen und der Ausbau des Notversorgungskonzeptes. Von Seiten Stadtwerke gibt es Überlegungen bzw. Planungen zu allen oben angeführten Punkten.

Und konkret?
Smole:
Derzeit gibt es konkrete Überlegungen zum Versorgungskonzept Zentralraum Kärnten, also Klagenfurt – Wörtherseegemeinden – Villach. Ebenso haben die Stadtwerke Liegenschaften in den Karawanken zur möglichen Versorgung gesichert.

Apropos Karawanken: In den 80ern haben Stadt und STW dort Trinkwasservorkommen gesichert, die sich dann als scheinbar ungeeignet herausstellten. Wie ist da der aktuelle Stand der Dinge?  
Tschurnig: „Die Trinkwasserversorgung aus den Karawanken steht in Konkurrenz mit mehreren möglichen Versorgungsvarianten, die durch das Land koordiniert bearbeitet werden. Derzeit wird in einer Studie unter Führung des Landes Kärnten ein Zentralraum-Versorgungsszenario entwickelt, das die sinnvollste Versorgung sicherstellen soll.“

Noch eine Frage zu den Wassergebühren: Warum gestalten sich diese in Kärnten unterschiedlich und an welcher Stelle rangiert Klagenfurt? 
Smole: „Die Preisgestaltung der Wassergebühren innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen obliegt dem jeweiligen Versorgungsträger. Jede Gemeinde oder Stadt ist mit der Sicherstellung der Wasserversorgung in Ihrem Netzgebiet mit unterschiedlichen Bedingungen konfrontiert wie z.B. muss das Wasser aus tieferen Lagen gepumpt werden oder wird aus einer fließenden Quelle entnommen oder müssen Instandhaltungen/Grabungen vorwiegend im Asphaltierten Bereich vorgenommen werden oder auf Grünflächen. Werden Druckverstärkungen benötigt oder lässt die geographische Lage eine Versorgung ohne dieser zu. Dies alles sind Faktoren die sich auf den Wasserpreis niederschlagen und demzufolge Abweichungen zwischen den einzelnen Gemeinden begründen. Auch im Grad der Transparenz gibt es Unterschiede. So werden in manchen Gemeinden mehrere Preiskomponenten in einer Rechnungsposition zusammengefasst wogegen wiederum andere dies aufschlüsseln wie es die Stadtwerke Klagenfurt machen.
Tschurnig: In Klagenfurt setzt sich der Wasserpreis aus fünf Komponenten zusammen: Wasserkosten (pro m³) + Bereitstellung (je Zähler pro Monat) + Messpreis (je Zähler pro Monat) + Wasserschutz (pro m³) + 6% Benützungsabgabe aus Summe Wasserkosten, Bereitstellung, Messpreis. Die Umsatzsteuer beträgt 10%. Die Benützungsabgabe ist eine Vorgabe der Landeshauptstadt Klagenfurt und wird auch direkt an diese weitergeleitet. Der Betrag für den Wasserschutz ist zweckgebunden.“

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