The Wind of Change
Ausstellung: 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Osteuropa.
Dass Hollywood-Blockbuster wie „Mission Impossible“ oder „Schindlers Liste“ im europäischen Osten (Tschechien bzw. Polen) gedreht werden, hat einen einfachen Grund: Ostblockländer haben unberührte Landschaften sowie (noch viel wichtiger) eine funktionierende Film-Infrastruktur und gut ausgebildete (sowie kostengünstigere) Filmcrews.
Denn: Wenn die Regierung etwa bemerkte, dass aufgrund ihrer Planwirtschaft zu viel Milch produziert wurde, musste rasch ein Propagandafilm her, der den Milchabsatz antrieb. Denn das System orientierte sich nicht nach Angebot und Nachfrage, sondern stur nach seinen Fünfjahresplänen.
Die ersten Jahre nach der Wende waren übrigens zugleich Jahre vor der Wende: Nachdem sich die Ost-Bevölkerung an (zumeist Kopien von) westlichen Gütern sattkonsumiert hatte, sehnten sie sich nach den guten alten Produkten, mit denen sie groß geworden sind. Die Wende nach der Wende: Die alten Ostprodukte mussten wieder her, in der Geschmacksrichtung und der Verpackung, die man von Kindheit an gewohnt war. Also wieder „Kofola“ statt Coca Cola.
Die Sonderausstellung im Landesarchiv Kärnten bringt dem Betrachter die Wende näher, anhand des Wandels von vier Grundbedürfnissen des Menschen: Essen, Kleidung, Information und Geldgeschäfte. Eine Ausstellung also, die „menschelt“ und daher erlebbar wird. Kuratorin der „Wendeschau“ ist die Tschechin Hana Cygonková, Leiterin der Pressestelle der Erste Group.
Die Wende:
„20 Jahre danach: Zentral- und Osteuropa vor der Wende und heute“. Sonderausstellung im Kärntner Landesarchiv, Wanderausstellung der Erste Group, zur Verfügung gestellt von der Kärntner Sparkasse. Bis 2. Juli.
Eintritt frei!
Ausstellungsort: Kärntner Landesarchiv, St. Ruprechter Straße 7, Klagenfurt,
www.landesarchiv.ktn.gv.at
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 12 und 13 bis 15.30 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.
Anmeldung für Gruppen: 0463/ 56 2 34-14.
Schulklassen willkommen!
Autor: Christian Lehner
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