Verhalten im Wald
Verbotene "wilde" Fundstücke aus dem Wald
Abwurfstangen vom Rothirsch: Im Frühjahr bei Sammlern heiß begehrt. Jedoch genau betrachtet ist es Wilderei.
KLAGENFURT. Gerade jetzt, in der Zeit zwischen Februar und März, verliert der Rothirsch seinen majestätischen Kopfschmuck. Die sogenannten Abwurfstangen sind in dieser Zeit bei Spaziergängen im Wald oft zu finden. Schnell kommt man in die Versuchung diese mitzunehmen. Ein derartiges Fundstück ist doch ein schönes Andenken aus dem Wald. Stellt sich die Frage: "Darf ich überhaupt ein derartiges Fundstück mitnehmen?".
Eingriff in Jagdrecht
"Das Mitnehmen von Abwurfstangen ist nur dem Jagdausübungsberechtigten des jeweiligen Gebiets gestattet – jeder andere greift mit dem Sammeln der Geweihstangen in fremdes Jagdrecht ein", sagt Johanne Egger von der Presseabteilung der Kärntner Jägerschaft. Das hat einen guten Grund: der Jagdausübungsberechtigte kann nämlich, findet sie/er die Abwurfstangen aller Jahre, das Alter des jeweiligen Rothirsches feststellen. "Zuerst werfen die älteren, dann die jüngeren Hirsche ihr Geweih ab. Eine Schätzung der Altersstruktur des Wildes ist für den Jäger wichtig, um jagdliche Maßnahmen an den Wildbestand anpassen zu können. Darüber hinaus gibt eine Analyse der Geweihstangen Aufschluss über die Gesundheit des Tieres und die Qualität des Lebensraumes", erklärt Egger. Bis sich ein neues Geweih aufbaut, dauert es wieder fünf Monate.
Nur Anschauen erlaubt
Die Kärntner Jägerschaft stellt fest, dass viele Waldbesucher nicht zufällig in den Wald gehen und die Abwurfstangen dort finden. Vielfach werden die Abwurfstangen leider systematisch zu gewerblichen Zwecken gesucht. "Das erfüllt den Tatbestand der Wilderei. Das Anschauen ist erlaubt, das Mitnehmen jedoch verboten", sagt Egger.
Abstand wahren
Jedoch sind die oben genannten nicht die einzigen Gründe, darauf zu verzichten. Fütterungsbereiche sind Stellen, die für das Wild als Ruhezonen gelten sollten. Ein Mindestabstand ist angebracht, da dies sonst Stress für die Tiere bedeutet.
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