Villa Manin - Die Villa des letzten Dogen von Venedig

- Villa Manin
- hochgeladen von Sepp Goritschnig
Um endlich wieder einmal etwas anderes als Schnee zu sehen, unternahmen Elfriede und ich am letzten Samstag einen Ausflug in den sonnigen Süden. Bei strahlendem Sonnenschein ging es durch das Kanatal Richtung Udine. Da in der Villa Manin in Passariano derzeit eine Ausstellung über den venezianischen Maler Giambattista Tiepolo (1660 - 1770) gezeigt wird, beschlossen wir diese anzusehen. Diese sehenswerte Ausstellung ist noch bis zu 07. April geöffnet.
Die Villa Manin in Codroipo bei Udine wurde im 17. Jahrhundert im Stile einer Landvilla des venezianischen Adels errichtet. Sie gehörte der venezianischen Familie Manin, aus der auch der letzte Doge von Venedig stammte, Ludovico Manin. Als Napoléon Bonaparte die Republik Venedig eroberte, musste Manin im August 1797 das Dogenamt niederlegen. Am 17. Oktober 1797 wurde in der Villa Manin der Friedensvertrag von Campo Formio unterschrieben, der zwischen Frankreich, vertreten durch Napoléon Bonaparte, und Kaiser Franz II. (HRR) für Österreich geschlossen wurde.
Die großzügig angelegte Villa liegt am Rande eines weitläufigen Parks, in dem botanische Raritäten aus aller Welt zu sehen sind (u. a. Bambus, libanesische Zeder). Dem Zeitgeschmack entsprechend findet sich ein (ausgetrockneter) Teich und ein Hügel mit Figuren aus der griechischen Mythologie. Im linken Anbau des Hauptgebäudes gibt es ein Restaurant "Il Doge"; Im rechten Anbau ein kleines Kutschen- und Waffenmuseum, sowie eine relativ große Hauskapelle im Barockstil. Davor verlaufen im Halbrund die ehemaligen Stallgebäude, nur unterbrochen von der ehemaligen Einfahrt. Diese Einfahrt, eine Brücke, ist geschmückt mit Figuren und darunter ein Teich.Giovanni Battista Tiepolo wurde am 5. März 1696 in Venedig als jüngstes von sechs Kindern seiner Mutter Orsetta und seines Vaters Domenico, eines kleinen Schiffseigners, geboren. Am 16. April des gleichen Jahres wurde er getauft. Tiepolo wurde bei einem Bruder seiner Mutter in die Malerlehre geschickt, orientierte sich jedoch stärker an dem vierzehn Jahre älteren Giovanni Battista Piazzetta. 17-jährig wurde er in das Zunftverzeichnis der Maler eingetragen. Im Alter von 18 Jahren machte sich Giovanni Battista Tiepolo selbstständig, mit 21 wurde er Meister. Er feierte schnell Erfolge, die ihn zu einem begehrten und berühmten Maler machten. Zu seinen Auftraggebern in Venedig gehörte auch der Bischof von Udine, Daniele Dolfin, der Tiepolo mit dem Ausmalen einiger Räume des Bischofspalastes und weiteren Arbeiten beauftragte. 1745 bis 1750 war Tiepolo mit Arbeiten im Palazzo Labia in Venedig beschäftigt. Im Anschluss ging er mit seinen zwei Söhnen nach Würzburg. Damit war Giovanni Battista Tiepolo neben Tizian der einzige große italienische Maler, der nach Deutschland reiste und dort arbeitete. Die Arbeiten in der Würzburger Residenz gelten als Hauptwerk Tiepolos. Nach der Rückkehr nach Italien arbeitete Tiepolo zusammen mit seinem Sohn Giovanni Domenico Tiepolo an der Villa Valmarana ai Nani in Vicenza. Das Ende seines Lebens erlebte Tiepolo in Madrid. Er geriet künstlerisch immer weiter ins Abseits, weil sich der Klassizismus des Hofmalers Anton Raphael Mengs immer mehr durchsetzte. So wurden sieben Altarbilder für eine Kirche in Aranjuez nicht mehr aufgestellt. Zu schwach für eine Rückkehr nach Italien verstarb Giovanni Battista Tiepolo am 27. März 1770 in Madrid.
(Quelle Wikipedia)
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