Wenn das eigene Kind stirbt
Die Plattform Verwaiste Eltern steht Familien und sozialem Umfeld nach dem Tod eines Kindes zur Seite.
KLAGENFURT (emp). Ein wahrer Albtraum für Eltern und nach wie vor ein Tabuthema ist der Tod des eigenen Kindes. Dennoch kommt es immer wieder zu schlimmsten aller Fälle. "Durch den Verlust des Ungeborenen in der Schwangerschaft, den Tod des kleinen oder erwachsenen Kindes durch Krankheit, Unfall und Suizid", weiß Astrid Panger, Leiterin der Plattform Verwaister Eltern.
Gründung im Jahr 2006
Panger zählte 2006 zu den Mitbegründern der Plattform, die von der Katholischen Kirche getragen wird. "Heute betreut unser 19-köpfiges Team aus Psychologen, Psychotherapeuten, Lebens- und Sozialarbeiter, Seelsorger und Trauerbegleiter Menschen in ganz Kärnten", erklärt Panger.
Hilfe für Eltern
Die Arbeit der Plattform stützt sich auf zwei Säulen. "Einerseits helfen wir den betroffenen Familien, den Eltern, den Angehörigen aber auch dem sozialen Umfeld in Einzel- und Paarbegleitung", so Panger.
Workshops für Institutionen
Andererseits fungiert die Plattform als Ansprechpartner für Institutionen, die in ihrer täglichen Arbeit mit dem Tod in Berührung kommen. "In Vorträgen und Workshop möchten wir helfen, Krankenhauspersonal, Mitglieder von Feuerwehren oder anderen Einsatzorganisationen, zu sensibilisieren", fügt Panger hinzu.
Jeder trauert anders
Bei ihrer Arbeit hat Panger schon die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. "Jeder Mensch trauert anders. Es gibt kein Patentrezept für Trauerarbeit", weiß Panger.
Bis an die Grenzen
Als Trauerbegleiterin stößt auch sie manchmal an ihre Grenzen. "Nicht auf jede Frage können wir eine Antwort geben, vor allem nicht auf die nach dem Warum." Die Bedürfnisse der Trauernden seien verschieden: "Manche brauchen Hilfe, um wieder in den Alltag zurück zu finden und ihn zu strukturieren. Die einen können ihre Tränen nicht stoppen, die anderen ihr Schweigen nicht brechen."
Zurück ins Leben
Eines der wesentlichen Ziele ihrer Arbeit sei, "den Betroffenen bewusst zu machen, dass die Trauer helfen kann, den Schmerz in einen liebevolle Erinnerung umzuwandeln."
ZUR SACHE
Die Plattform Verwaister Eltern hilft Betroffenen beim Tod eines Kindes durch Einzel- und Paarbegleitung, aber auch durch das Zusammentreffen der Betroffenen untereinander.
Mit Vorträgen und Workshops schult die Plattform Mitglieder von Einsatzorganisationen und Krankenhauspersonal, die immer wieder mit dem Tod in Berührung kommen.
Viele Betroffenen kehren regelmäßig zur Plattform zurück – zu bestimmten Anlässen wie Weihnachten oder dem Sterbetag.
Die Plattform, getragen von der Katholischen Kirche, arbeitet überkonfessionell.
Konakt: Plattform Verwaister Eltern, Kumpfgasse 4, Klagenfurt. Infos: www.kath-kirche-kaernten.at/verwaiste-eltern
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