2-G-Gastro
Wirte leiden unter der Spaltung und den neuen 2-G-Regeln
Eine Schließung aus Protest wegen der geltenden 2-G-Regel und ein Wirt, der mit Veranstaltungsprogramm die Gesellschaft zusammenbringen will.
KLAGENFURT, KLAGENFURT-LAND. Eine Cafébetreiberin aus dem Bezirk Klagenfurt-Land hat mit der Einführung der 2G-Regel ihr Lokal geschlossen. Auf Social Media erhält sie mit der Schließung regen Zuspruch, von "Zivilcourage" ist die Rede. Öffentlich genannt werden will sie nicht, keinesfalls soll ihre Schließung "medial ausgeschlachtet werden". "Was sage ich einem gesunden Kunden, der vor mir steht. Es wurde eine rote Linie überschritten", sagt die Unternehmerin auf Nachfrage der WOCHE. Ihr kleines Café bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Finanzielle Unterstützung gibt es für eine Schließung in diesem Fall nicht. Die Unternehmerin hat keine Antwort darauf, wie lange sie das finanziell durchhält. Sie hofft darauf, dass wieder gesunde Personen mit einem gültigen PCR-Test Zutritt zur Gastronomie haben.
Kultur als Verbindung
Der Klagenfurter Robert Krall lässt seine Gaststätten, das Wohnzimmer in der Villacher Straße und das Freiraum in der St. Veiter Straße, weiter geöffnet. Doch die 2G-Regel sorgt auch hier für weniger Betrieb. Krall versucht, mit einer Reihe von Veranstaltungen wie z.B. Konzerten mit Electric Barvibes Vol. 2 mit DJ JoeJoe & Ulferson am 19. November, RauTöne am 4. Dezember, Stick a Bush am 9. Dezember oder George Theodorou am 17. Dezember im Wohnzimmer dem Gästeschwund entgegenzuwirken. "Mit der 2G-Regel wird ein großer Teil der Gäste ausgeschlossen. Zu einer Kulturveranstaltung geht man doch in der Gruppe, wenn einer aus der Gruppe nicht eines der 2 G hat, bleibt meist die ganze Gruppe zuhause", sagt Krall. Beim Konzert des renommierten Bluesmusikers Norman Beaker spürte er das mit dutzenden Absagen. Der Klagenfurter sieht die Kultur als Kitt, der die gespaltene Gesellschaft wieder zusammenfügen kann. "Die Eventbranche leidet, auch Bands sagen mir ab", so Krall. Was noch dazukommt: Weihnachtsfeiern werden abgesagt, sind jedoch für Gastronomen eine wichtige Einnahmequelle. "Aus diesem Umsatz zahle ich die doppelten Weihnachtslöhne", sagt Krall. Am schlimmsten sei die Planungsunsicherheit. Diese macht ihm und anderen Gastronomen zu schaffen. Immerhin geht es darum, Lebensmittel zu bestellen. Mit Verschärfungen oder einem Lockdown landet der Großteil der Lebensmittel in der Tonne oder noch schlimmer: Bier muss weggeschüttet werden.
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