Bilanz nach 1.000 Tagen

LH Gerhard Dörfler

Dieser Tage ist Landeshauptmann Gerhard Dörfler seit 1.000 Tagen im Amt. Weitere knapp 1.000 sind es noch bis zur nächsten Wahl. Experten und Beobachter ziehen in der WOCHE Bilanz.

Franz Mlinar, Mahle-Aufsichtsrat: „Gerhard Dörfler tat sich anfangs schwer, weil es stärkere Persönlichkeiten in der Regierung gab. Die Lösung der Ortstafelfrage brachte ihm jedoch große Sympathien ein. Mit ihr wird er in die Geschichte eingehen, da 50 Jahre lang keine Einigung erzielt wurde. Er entwickelt sich sehr positiv, auch im Ausland wird ihm eine gute Performance zugeschrieben.“

Peter Filzmaier, Politologe: „Es ist ihm gelungen, seiner Strategie zu folgen und sich mehr als Kärntner Landeshauptmann zu positionieren denn als Parteipolitiker. Deshalb konnte er sich von diversen Parteiskandalen abgrenzen.“

Bernhard Felderer, IHS-Direktor: „Er schlägt sich in der Rolle des Landeshauptmanns überraschend gut – das hätte man ihm zuvor nicht zugetraut. Mit der Lösung der Ortstafelfrage verbessert sich Kärntens Image in und außerhalb Österreichs nachhaltig. Die Trümmer in der Kärntner Finanzpolitik sind eine Herausforderung, in der er sich nochmals beweisen muss. Hier sind noch keine Lösungen sichtbar. Falls ihm diese ähnlich gut gelingen, wird Kärnten gedient sein.“

Christof Zernatto, Ex-Landeshauptmann: „Es ist bedauerlich, wie sich die finanzielle Lage in Kärnten unter Dörfler entwickelt hat. Jedoch muss man ihm das konsequente und unaufgeregte Handeln, das schließlich zur Lösung der Ortstafelfrage führte, hoch anrechnen. Ich hoffe, dass es in Zukunft öfter einen gemeinsamen Weg geben wird, indem man sich – wie in der Ortstafeldiskussion – zusammen an einen Tisch setzt und an Lösungen arbeitet.“

Gerhard Seifried, „sana health management“: „Die SPÖ wird sich gewaltig anstrengen müssen, will sie ihn 2014 aus dem Sattel heben. Der Landeshauptmann hat zuletzt sehr vieles richtig gemacht. Respekt.“

Andreas Mölzer, EU-Parlamentarier (FPÖ): „Nach dem Tod Haiders haben viele Dörfler nichts zugetraut. Jedoch ist die breite Mehrheit Kärntens mittlerweile der Meinung, er sei der bestmögliche Landeshauptmann in diesen Tagen. Personelle Alternativen gibt es zurzeit nicht – weder bei den Roten, Schwarzen oder Grünen und auch nicht bei den Blauen. In der Ortstafelfrage hat er gezeigt, wie man es machen kann.“

Kathrin Stainer-Hämmerle, Politologin: „Die Ortstafellösung besitzt eine symbolische Wichtigkeit. Jedoch lenkt dieser Erfolg von wirtschaftlichen und innenpolitischen Problemen ab. Die aktuelle Landespolitik beschränkt sich auf politische PR-Maßnahmen – wichtige Baustellen werden nicht angesprochen. Die Parteien müssen öfter einen gemeinsamen Weg beschreiten – wie in der Ortstafelfrage – und die politisch reservierte Bevölkerung Kärntens in ihre Dialoge miteinbeziehen.“

Robert Kanduth, „GreenOneTec“: „Er gewann die Wahl sehr überraschend. Er tat sich anfangs schwer, mit zunehmender Dauer entwickelt er sich jedoch gut. Seine Eigenständigkeit, sein Durchsetzungsvermögen sind positiv. Falls der Landeshauptmann seine Pläne, Kärnten energieautark zu machen, verwirklicht, würde ich meinen Hut vor ihm ziehen. Ich wünsche mir generell Entscheidungen der Parteien, bei denen Kärnten gewinnt, wie bei der Ortstafellösung, die ohne Dörfler nicht gelungen wäre. Dies war jedoch in der Vergangenheit leider oft nicht der Fall.“

Hermann Lipitsch, ÖGB-Chef: „Positiv ist die Lösung der Ortstafelfrage – sonst fällt mir nichts ein. Aus Sicht der Arbeitnehmer entwickelt sich Kärnten negativ. Viele Unternehmer sind nicht bereit hier zu investieren – Kärnten wird schon mit Sizilien gleichgesetzt.“

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