Ein „halber“ Rückzug
Als Messe-Präsident ist Gert Seeber Geschichte, dem Griffner Gemeinderat gehört er jedoch weiter an.
Für den früheren Klagenfurter Messepräsidenten Rechtsanwalt Gert Seeber, der wegen der „Connect“-Affäre (gegen Provisionszahlungen erhielt er Landesaufträge vermittelt) sein Amt vorerst „nur“ ruhend stellen musste, ist das Thema „Messepräsident“ Geschichte: „Das ist abgehakt für mich.“ In dieser Angelegenheit findet dieser Tage ein Gespräch mit Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider statt, anschließend muss wohl ein neuer Präsident mittels Stadtsenatsbeschluss bestimmt werden.
Aus dem Rathaus ist zu hören, dass Scheider den für Finanzen und Wirtschaft zuständigen FPK-Vizebürgermeister Albert Gunzer ins oberste Messe-Amt hieven will. – Auch auf ausdrücklichen Ratschlag des Langzeit-Präsidenten Walter Dermuth hin, nun müsse die Politik ans Messe-Ruder. „Keine Experimente mehr“ lautet die Devise – denn bisher hatte Scheider wenig Glück: Den Kleinkirchheimer Bürgermeister Matthias Krenn lehnte die Wirtschaftskammer – als Mitgesellschafter – ab, Seeber „connectete“ sich dann selbst aus dem Ehrenamt.
Während Seeber von seinem Amt als Präsident zurücktritt, bleibt er in anderer – nicht so gewichtiger – Rolle in der Politik: Seeber, der seinen Hauptwohnsitz in der Marktgemeinde Griffen hat, gehört dem Gemeinderat als Ersatzmitglied an. Er kandidierte – als „Parteifreier“ – auf Liste der Freiheitlichen „an unterer Stelle“. – „Ich habe nicht einmal daran gedacht, von dieser Funktion zurückzutreten, das ist ja wenig aufregend – ich war ja erst einmal bei einer Sitzung dabei.“ Der WOCHE liegt die Bestätigung der Marktgemeinde vor, dass Seeber „bereits an Sitzungen des Griffner Gemeinderats teilgenommen hat.“ FPK-Chef Uwe Scheuch über einen Rücktritt Seebers: „Die Entscheidung liegt bei Seeber und bei der Ortsgruppe, die ist autonom.“
Autoren: Uwe Sommersguter / Peter Michael Kowal
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