"Fünf Stadträte würden in Klagenfurt auch reichen"

WOCHE Klagenfurt-Redaktionsleiter mit Klaus-Jürgen Jandl und Matthias Strolz | Foto: KK
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Neos: Bundesvorsitzender Matthias Strolz und der Kärntner Landessprecher Klaus-Jürgen Jandl im Interview.

KLAGENFURT. "Neosphäre" nennt sich die Kärntner Zentrale der Partei in der Schleppe-Kurve. Die ausladenden Räumlichkeiten waren vorigen Mittwoch auch nötig: An diesem Tag lud man zur Eröffnung mit Bundesvorsitzendem Matthias Strolz. Und weil man sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, verkündete Landessprecher Klaus-Jürgen Jandl bereitwillig, dass die Zentrale unentgeltlich von Riedergarten Immobilien zur Verfügung gestellt werde.

In Klagenfurt werden die Neos zur Gemeinderatswahl antreten - wie wird die Liste aussehen?
Jandl: Vorerst haben wir an die 20 Leute, die sich für die Neos in Klagenfurt aufstellen lassen. Für die Position des Bürgermeisterkandidaten bin ich derzeit der einzige - aber das kann sich noch ändern. Wir suchen aktuell noch Frauen für unsere Liste. Noch bis 30. Oktober kann man sich bei uns melden. Alle Kandidaten müssen sich dann der Vorwahl stellen.

Treten Sie auch an Leute heran, die bereits politisch tätig sind?
Jandl: Proaktiv nicht. Aber wir haben immer wieder Anfragen von Mitgliedern der anderen Parteien. Wir sagen aber jedem, dass wir keine Fixmandate vergeben - die Reihung wird von den Kandidaten und vom Kärntner Landesteam der Neos bestimmt.

In welchen Gemeinden werden Sie noch antreten?
Jandl: Wir werden in den Kärntner Bezirkshauptstädten antreten - außer in Völkermarkt und Hermagor, das geht sich nicht mehr aus. Wir hatten zwar geplant, in mehreren Gemeinden an den Start zu gehen und es haben sich auch viele Leute gemeldet. Aber die meisten möchten im Hintergrund mitarbeiten und sich nicht als Kandidaten aufstellen lassen.
Strolz: Wir setzen auf Qualität statt Quantität, es ist uns jetzt erst einmal wichtig, in den Gemeinden starke Wurzeln zu haben - das ist die Voraussetzung, um bei den nächsten Wahlen mit einem starken Team an den Start gehen zu können. Und die Arbeit, die man als Kommunalpolitiker hat, ist auch besonders anspruchsvoll: Hier merken die Leute sofort, wer gut ist und wer nicht.

Wie wollen Sie verhindern, dass sie Neos zum Anlaufhafen für politische Glücksritter werden?
Jandl: Wir schauen uns ja in den Landesteams die Leute genau an, die bei uns mitarbeiten wollen. Und wenn da jemand gleich als erstes fragt, wie viel man als Gemeinderat verdient, dann schrillen eh schon alle Alarmglocken.
Strolz: Es geht auch gar nicht, wenn man nur zu uns kommen möchte, weil man dem jeweiligen Bürgermeister eins auswischen will. Das darf auf keinem Fall die Hauptmotivation sein.

Wenn Sie es in die Gemeinderäte schaffen - werden Sie dann auch Wert auf Aktionismus legen, wie zum Beispiel mit dem Auszug der Neos aus dem Parlament?
Strolz: Aktionismus wird auf jeden Fall weiterhin Teil unserer Kommunikation sein. Aber nicht nur um des Aktionismus Willen, sondern um uns für gewisse Themen Gehör zu verschaffen. Im Nachhinein betrachtet, hat uns der Auszug aus dem Nationalrat nicht gut getan.

Wird es im Wahlkampf in Kärnten auch Aktionismus geben?
Strolz: Im Wahlkampf werden wir viel Wert auf Lebendigkeit legen. Politik soll wieder etwas sein, über das man gerne und engagiert diskutiert. Uns kann man auch nach Hause bestellen - das läuft ab, wie bei einer Tupper-Party. Wir sind schon genauso mit Studenten auf Bierbänken in einer Garage gesessen, wie bei Gartenpartys mit 100 Leuten aufgetreten.

Sie waren bereits vor dem Wahlkampf mit der "Wunschkiste" in Klagenfurt unterwegs, in der die Leute ihre Wünsche an die Politik deponieren konnten. Was ist dabei herausgekommen?
Jandl: Das waren vor allem Themen, wie die Stärkung der Zusammenarbeit im Alpen Adria-Raum, die Belebung des Lendhafens und die Belebung der Innenstadt.

Und was sind Ihre Themen, die Sie in Klagenfurt angehen möchten?
Jandl: Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Wirtschafts-Standort Klagenfurt gestärkt wird. Wir wollen Firmen, zum Beispiel aus dem IT-Bereich, Anreize geben nach Klagenfurt zu kommen - auch, damit junge Leute einen Grund haben, in Kärnten zu bleiben und nicht abzuwandern.

Die Neos haben vorgeschlagen, dass die Bundesregierung in Sachen Verwaltungsreform die Länder in die Pflicht nehmen soll. Sind die Länder reif dafür?
Strolz: Ja, ich denke schon - ich glaube, es ist eher das Problem, dass die Bundesregierung nicht reif genug dafür ist. Die Faymanns haben immer noch Schiss vor den Landesregierungen. Aber es gibt durchaus auch Besserungen. Das Vorarlberger Koalitionspapier liest sich über weite Strecken wie das Neos-Programm - und Finanzminister Hans Jörg Schelling von der ÖVP ist sicher der beste Neos-Vertreter in der Bundesregierung.

Was soll sich in Klagenfurt tun, um das Schuldenproblem in den Griff zu bekommen?
Jandl: Der Bericht der Finanzreformkommission ist sicher nicht schlecht - man sollte weiter machen, in der Verwaltung einzusparen, in dem man nicht mehr alle Pensionierungen nachbesetzt. Aber ich finde durchaus, dass man hier noch weiter gehen könnte. Jetzt wird die Zahl der Stadträte von neun auf sieben reduziert - aber ich bin überzeugt davon, dass fünf Stadträte reichen würden.
Strolz: In dem Zusammenhang finde ich, dass die Landeshauptstädte untereinander mehr kommunizieren müssten. So wie es eine Landeshauptleute-Konferenz gibt, müssten sich auch die Bürgermeister von großen Städten austauschen - um von den Fehlern der anderen zu lernen, aber auch, um zu sehen, was anderswo gut läuft.

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