Causa Lena Schilling
Grüne tappen von einem PR-Fettnapf in den nächsten

Nationalrätin Olga Voglauer (l.) tätigte gestern einen "Silberstein-Methoden-Sager". Die Grünen halten an ihrer EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling fest. | Foto: Die Grünen
  • Nationalrätin Olga Voglauer (l.) tätigte gestern einen "Silberstein-Methoden-Sager". Die Grünen halten an ihrer EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling fest.
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Grüne Nationalrätin und Landessprecherin Olga Voglauer im Gespräch mit MeinBezirk nach der gestrigen Pressekonferenz über die Wortwahl der "Anstandspartei", dem "Silberstein-Methoden-Sager" und ihrer Wahlprognose für die EU-Wahl nach dem PR-Debakel.

WIEN, KÄRNTEN, LUDMANNSDORF. "Schlimmer geht’s nimmer", so lautet der einhellige Tenor auf der Plattform „X“ (vormals Twitter). Nach der gestrigen Pressekonferenz, in der es um neue Chats ging, werden Rücktrittsrufe von Politgegnern gegenüber Grüne-EU-Spitzenkandidaten Lena Schilling immer lauter. Laut Berichten mit Chatverläufen des Standard "hasse" die Polit-Quereinsteigerin die Grünen und plane nach der Wahl zur linken Fraktion zu wechseln. Viele stellen sich die Frage: Wie sehr schadet die Causa Schilling der Bundespartei? Für Empörung hat gestern noch der "Silberstein-Methoden-Sager" der Nationalratsabgeordneten Olga Voglauer gesorgt. MeinBezirk wollte von der Ludmannsdorferin wissen, wie es nach der gestrigen Pressekonferenz weitergeht.

MeinBezirk: 
Ganz offen gefragt: War der Silberstein-Methoden-Vergleich gestern eine bewusste Provokation, einfach nur "patschert" oder unüberlegt formuliert?
Voglauer: Was ich überhaupt nicht wollte: Eine Konnotation zum Antisemitismus herzustellen. Das war überhaupt nicht mein Ansinnen. Deshalb habe ich mich dafür auch entschuldigt.
Wichtig war uns auch zu zeigen, dass es um Lena Schilling immer einen persönlichen Freundeskreis gegeben hat, der auch selber politisch engagiert ist und in einem Umfeld der SPÖ und der KPÖ organisiert ist – die wollten einfach nicht, dass Lena Schilling bei uns kandidiert.
Das sehen wir auch in diesem Chatverlauf, den wir rekonstruieren konnten, und wenn man das Ganze auch in einem Kontext sieht. Dem politischen Umfeld ist es ein Dorn im Auge, dass sich eine starke, auch politische junge Kämpferin, bei den Grünen engagiert.

Viele kritisieren die Krisenkommunikation: Werner Kogler hat bei der ersten Pressekonferenz mehrere Wörter (Anm. hat sich Tage danach dafür entschuldigt.) in den Mund genommen, die man nie den Grünen zutrauen würden. Sind die Grünen so unter Druck, dass es zu diesen Entgleisungen kommt? 
Uns ist es wichtig, dass die Partei gemeinsam mit Lena Schilling diesen Weg geht. Wichtig war für uns auch gestern, dass Lena Schilling klarstellt, dass sie ja jetzt auch grünes Mitglied wird und dass sie sich gut eingebettet hat. Sie beginnt mit ersten Anknüpfungen an die europäische grüne Fraktion.
Diese Woche kommen ja dauernd irgendwelche Behauptungen daher, die gehören auch widerlegt und sie gehören in einen Kontext gestellt, da sehen wir schon eine Diffamierungskampagne. Wenn einem einmal die Worte durchgehen, dann gehört sich auch, dass man sich entschuldigt.

Die EU-Wahl steht Tür: Welche Erwartungen machen sich die Grünen in Österreich?

Die Umfragen zeigen uns derzeit 10 bis 11 Prozent. Unser Motto lautet: Wir kämpfen für ein freies, ein sicheres und ein rechtsstaatliches Europa. Kickl schlägt vor, dass Orban nächster EU-Kommissionspräsident wird.

Sie halten weiterhin an Lena Schilling als Spitzenkandidatin fest. Rücktrittsvorschläge werden von vielen Seiten kundgetan:  Was halten Sie davon?
Das ist Teil der Diffamierung – das kann man schon als methodisch sehen: Zuerst greift man Menschen persönlich an und dann greift man sie politisch an und will auch noch die politische Partei dahinter ins Wanken bringen.
Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, was da aufgezeigt wird, sind ganz persönliche Gespräche unter Freundinnen, beziehungsweise damalige Freundinnen von Lena Schilling, die nicht wollten, dass sie bei den Grünen kandidiert und die selber Mitglieder bei anderen Parteien sind.

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