Klagenfurter Hallenbad: Standort wird Minimundus

KLAGENFURT. Kurzfristig lud Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz heute, Freitag, zur Pressekonferenz "Standortentscheidung Hallenbad". Gemeinsam mit den Koalitionspartnern, Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler (SPÖ) sowie den Stadträten Markus Geiger (ÖVP) und Frank Frey (Grüne), präsentierte sie die endgültige Entscheidung für den Standort des neuen Hallenbades in Klagenfurt: Es wird jener auf dem 2,6 Hektar großen Areal gegenüber vom Minimundus.

42 Millionen Euro

Das Hallenbad werde geschätzt 42 Mio. Euro kosten, informiert Mathiaschitz. Die Bürgermeisterin erläuterte auch die Gründe für die nun sehr rasche Entscheidung: Die "eindeutige Stimmung der Bürger für den Standort Minimundus", nicht zuletzt wohl auch wegen der sehr emotionalen Standort-Debatten. Denn dazu sagt Mathiaschitz: "Die zuletzt ausufernde und polarisierende Diskussion macht es nötig, nun einen Schlusstrich unter die sehr emotionale Debatte um den Standort zu ziehen. Nachdem dies nun wegfällt, können wir konstruktiv das neue Hallenbad planen."
Zudem seien die Bodenbohrungen beim Minimundus abgeschlossen und würden zeigen, dass ein Bau möglich sei. Laut Mathiaschitz hätte nächste Woche die Bohrung am zweiten potenziellen Standort Ostbucht starten sollen. Nachdem diese ist teuer sei, aufgrund der eindeutigen Stimmung in der Bevölkerung sowie der Diskussionen sei auch deshalb die frühzeitige Entscheidung gefallen.

500 Rückmeldungen der Bürger

Die angesprochene "eindeutige Stimmung" wird durch zahlreiche Rückmeldungen von Bürgern gestützt: Während der Sommermonate seien viele Mails und Info-Zettel im Rathaus eingegangen. Von 500 Rückmeldungen sprachen sich 388 für den Standort Minimundus aus; 24 auf die Ostbucht, der Rest verteilt sich auf andere Standorte.

Hintergrund 

Zuvor hat im Frühsommer ein Bürgerrat, geleitet von Kathrin Stainer-Hämmerle und Peter Plaikner, über vier Standorte Messe, Sportpark, Ostbucht sowie Minimundus diskutiert und die zwei letztgenannten in die engere Auswahl gefasst, gefolgt von einem Stadtsenatsbeschluss, nur noch diese beiden Standorte weiter zu diskutieren.

Bürgerrat und Fokusgruppen planen weiter mit

In die Detailplanung solle der Bürgerrat und die Fokusgruppen weiter eingebunden werden. Mathiaschitz: "Nun geht es darum, zu erruieren, was es für die Familien und die Sportler im Detail braucht. Weiters lade ich die FPÖ ein, konstruktiv am neuen Hallenbad mitzuarbeiten. Wir benötigen ein Verkehrskonzept und viele andere Planungsschritte."
Mathiaschitz ist zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können: "Bis 2023, wenn das alte Hallenbad schließen muss, wird das neue fertig sein."

Sportbogen und Tourismus-Bereicherung entsteht

Sportreferent Jürgen Pfeiler sieht das Areal Minimundus in unmittelbarer Nähe zum Europapark, der Stocksportanlage und den Rad- und Laufstrecken in guter Lage. Außerdem wird angrenzend der Trampolin- und Freizeitpark „Jumpworld One“ entstehen. "Wir sind mitten in der Entwicklung dieses gesamten Bereiches und einem Sportbogen bis zum Sportpark", so Pfeiler.
Wirtschafts- und Tourismusreferent Geiger ist froh, dass jetzt die Planungs- und Umsetzungsphase beginnen kann. „Mit dem Standort Minimundus bleiben Strandbad, Metnitzstrand und Europapark unberührt. Wir können auch die Großen Veranstaltung wie Ironman oder Kärnten Läuft am Standort halten. Die Haupttourismusachse Minimundus, Happ und Planetarium kann jetzt um das neue Hallenbad erweitert werden, eine weitere Option für Schlechtwettertage“, erklärt Geiger.
Ein wichtiger Punkt, der für den Standort Minimundus spricht, ist die Verkehrsanbindung. Umweltreferent Frank Frey: „Neben der Autobahn ist die S-Bahnhaltestelle in unmittelbarer Nähe. Wir werden auch die Buslinien auf das neue Bad abstimmen um längere Fußwege zu vermeiden."
Die Bürgermeisterin bekräftigt abschließend: „Wir wollen ein leistbares Familienbad mit einem Becken für Sportler. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal in Kärnten. Wir wollen keine Konkurrenz zu anderen Bädern und ein Angebot für die gesamte Bevölkerung.“

FPÖ trägt Entscheidung mit, will aber kritische Kontrollinstanz sein

Gleich im Anschluss an die Bekanntgabe des Standortes lud auch die FPÖ mit Vize-Bgm. Christian Scheider und Stadtparteiobmann Wolfgang Germ zu einem Pressegespräch. Darin teilten sie mit, dass sie "grundsätzlich mit der Entscheidung für Minimundus leben können". Jedoch fordern Scheider und Germ nun konkretere Informationen. "Bis zum nächsten Stadtsenat bzw. auch der Gemeinderatssitzung wollen wir konkrete Zahlen, Daten und Fakten erfahren". Denn vor allem in punkto Kosteneinhaltung und tatsächlicher Machbarkeit wolle man nun seitens der FPÖ eine Kontrollinstanz rund um den Neubau des Hallenbades sein.
Zudem sei wichtig sicherzustellen, dass das Land Kärnten sich an dem Projekt beteiligt. Weiters fordern Scheider und Germ ein, an der Attraktivität des Standortes Minimundus konkret zu arbeiten. "Wir wollen ein Hallenbad, bevor das alte zusperrt und werden uns nicht verschließen, aber es braucht nun konkrete Informationen für uns und den Gemeinderat", sagt Scheider.

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