„Männerrollen zerbröseln“

Die Kärntner Feministin Edith Darnhofer hält einen neuen Umgang beider Geschlechter für nötig | Foto: KK
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Die Kärntner Feministin Edith Darnhofer beschreibt die aktuelle Situation der Frauen mit sarkastischem Unterton: „Die ungleiche Entlohnung ist das offene Merkmal dafür, dass die Geschlechter noch nicht gleichberechtigt sind.“ Dass die Politik der westlichen Demokratien hier tatenlos einer harschen Ungerechtigkeit zusieht, ortet Darnhofer in der Tatsache, „dass es seit 1945 keine klaren Rollen mehr gibt.“ Mit der Auflösung der Frau- und Mutterrolle löse sich parallel auch die klassische Männerrolle auf.

„Es müssen also beide Geschlechter einen neuen Umgang miteinander und mit sich selbst lernen.“ Trotz dieser Rollenunsicherheit, so Darnhofer, „verdienen die Männer aber immer noch mehr als Frauen.“ Dazu komme, dass Frauen über keine Vernetzungen verfügen, um zu hohen Positionen zu gelangen. „Ich hoffe, dass die wenigen Frauen, denen dieser Durchbruch gelang, ein adäquates Netzwerk schaffen, um begabte Frauen zu fördern.“

Frauen als „Männerplagiate?“
Aber verhalten sich Karrierefrauen solidarisch zu Geschlechtsgenossinnen und werden sie nicht oben, in den Chefetagen, zu Männerplagiaten? Darnhofer: „Das ist heute nicht mehr so. Ich beobachte gleichzeitig mit Bedauern und Genugtuung, wie die Männerrollen in diesen Positionen zerbröseln, weil sich nämlich die Frauen Machoverhalten nicht mehr gefallen lassen.“ Das Zerbrechen des alten Chefbildes verunsichere Männer enorm.
Nicht viele Frauen verhalten sich solidarisch, wenn es um Feminismus geht. Diejenigen, welche sich um die Gleichstellung von Frauen, um Löhne, Kinderbetreuung und Einflussnahme streiten, werden von den meisten Frauen als „Emanzen“ verächtlich gemacht, obwohl gerade sie vom Kampf der „Emanzen“ enorm profitiert hatten. Darnhofer betrachtet dies von der positiven Seite: „Es ist dies eine Reaktion auf einen wirklichen Erfolg des Feminismus. Es zeigt, dass so viel erreicht ist, dass die meisten Frauen gar nicht wissen, dass wir das Wahlrecht erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts besitzen. Und jetzt merken manche Frauen, dass man mit dem Weibchenverhalten von damals bei den Männern unheimlich punkten kann.“
Weil den Männern die Felle davonschwimmen? – „Ja, es ist quasi eine modische Reaktion des Postfeminismus, ich werte es als kokettes Rückzugsgefecht.“

Auch die Parole „zurück an den Herd“ amüsiert Darnhofer. Denn wenn die Frauen dann einige Jahre „zurück“ wären, würden sie ihre Existenz neu werten, was eine neuerliche Debatte provoziere. „Außerdem zeigt die wirtschaftliche Entwicklung, dass nur wenige Männer genug verdienen werden, um in Zukunft eine ganze Familie alleine erhalten zu können.“

Autorin: Ilse Gerhardt

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