Neues Stadtmarketing für Klagenfurt wird mindestens halbe Million Euro kosten
IG Innenstadt bangt um heuriges Budget. Verein will bis zum "StaMa Neu" weiterarbeiten. Das neue Stadtmarketing plant StR Markus Geiger mit Mindestbudget von halber Million Euro.
KLAGENFURT (vep). "Wir hängen in der Luft, es herrscht derzeit absoluter Stillstand, ich kann keine Aufträge vergeben, auch nicht für das herannahende Osterfest", sagt IG-Innenstadtobfrau Cornelia Hübner. Jedes Jahr bewilligt die Stadt der IG Innenstadt ein Budget von 190.000 Euro. In diesem Jahr ist das noch nicht geschehen; FPÖ-Stadtrat Wolfgang Germ will diesen Beschluss – das ist stadtrechtlich möglich – den Gemeinderat treffen lassen. Begründung: „Die für eine Gießkannen-Aktion geforderten 190.000 Euro sollten besser für ein professionelles Stadtmarketing eingesetzt werden", fordert Germ, der mit dieser Aktion eine Signalwirkung erzielen wolle, damit sich in Sachen "Stadtmarketing neu" endlich etwas bewege.
Die IG Innenstadt muss nun den Gemeinderatsbeschluss abwarten. Hübner: "Ich hoffe sehr, dass das Budget bewilligt wird, aber ich weiß nicht, was passieren wird. Bekommen wir das Budget nicht, kann der Verein IG Innenstadt heuer nicht arbeiten." Bedeutet: Ein Jahr Stillstand, keine Dekoration, kein Shopping-Outlet, keine Kinder-Veranstaltungen, keine Zeitreise etc. Für Hübner ist nicht nachvollziehbar, warum die FPÖ so agiert hat: "Wenn wir das Geld nicht bekommen, geht die Konzeptentwicklung für das neue StaMa auch nicht schneller voran. Ich kann ja nicht etwas abdrehen, ohne das Neue bereits konkret auf den Weg gebracht zu haben, dann passiert in der Stadt heuer gar nichts."
Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz beruhig: "Es wird definitiv heuer eine Übergangslösung geben, bis ein neues Stadtmarketing installiert ist. Ich finde es aber schade, dass Politik am Rücken des Stadtmarketings ausgetragen wird und Zeit verloren geht."
Auch Hübner ist klar: "Natürlich braucht es ein anständiges Stadtmarketing." Für ein professionelles StaMa würde es laut Hübner zwischen 600.000 und einer Million Euro brauchen.
Stadtmarketing ab 2019
Wirtschaftsreferent Markus Geiger ist für das neue Stadtmarketing-Konzept zuständig. "Wir arbeiten im Hintergrund an der Planung und an einem fließenden Übergang bis zum Start des Stadtmarketings Neu im Jahr 2019."
"Mindestens halbe Million"
Bis dato wurden nie Summen genannt, doch so viel kann Geiger nun sagen: "470.000 bis 500.000 Euro werden wir im Minimalfall benötigen, wenn das Stadtmarketing neu auf einer Kooperationsbasis aufgebaut wird." Sprich: Bestehende Synergien zu bündeln und das neue StaMa als Teilbereich des Tourismus zu führen. "Jedoch unabhängig von politischen Entscheidungen", sagt Geiger. Luft nach oben gebe es naturgemäß ordentlich: "Je nach Strukturen reden wir von ein bis sogar zwei Millionen Euro", so Geiger, dem wichtig wäre, auch die Einkaufszentren in die Strukturen einzubinden. Hier seien die Gespräche allerdings erst am Anfang, bis dato gab es ja nahezu kein gemeinsames Agieren von Kaufleuten und den EKZ.
"Werden Möglichkeit finden"
Bis zum Herbst erwartet Bürgermeisterin Mathiaschitz jedenfalls ein fertiges Konzept. Zur Frage, wie viel Stadtmarketing die Stadt Klagenfurt sich leisten kann, sagt sie: "Ein funktionierendes Stadtmarketing schafft einen Mehrwert, der sich selbst verdienen wird. Wenn ein gutes Konzept vorliegt, werden wir jedenfalls eine Möglichkeit finden, das auch zu finanzieren." Mathiaschitz ist beim Stadtmarketing neu die Zusammenarbeit mit der Stadt wichtig. Jedoch, so betont sie wie Geiger, unabhängig von politischen Entscheidungen; die Vergangenheit solle sich keinesfalls wiederholen.
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