Untreueverdacht Klagenfurt
Stadtkasse: Externer Prüfer bestätigt Untreueverdacht

- Magistratsdirektor Peter Jost und Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz informierten Anfang März über den Verdachtsfall der Veruntreuung in der Stadtkasse Klagenfurt
- Foto: Julia Dellafior
- hochgeladen von Christian Lehner
Externer Prüfer untermauern den Sachverhalt des Untreueverdachts in der Klagenfrter Stadtkasse.
KLAGENFURT. „Das Ergebnis der Untersuchung macht mich tief betroffen. Für mich ist es nun besonders wichtig festzustellen, wie ein solcher Vorfall über mehr als zwei Jahrzehnte unentdeckt bleiben konnte“, betont Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz. „Ich habe daher den externen Prüfer beauftragt, die Ursachen zu ergründen, wie es soweit kommen konnte und Vorschläge auszuarbeiten, dass derartige langjährige Unregelmäßigkeiten in der Stadtkasse nie mehr vorkommen können.“
Es geht um den Verdachtsfall der Veruntreuung durch einen Mitarbeiter der Stadtkasse, von dem die Bürgermeisterin und Magistratsdirektor Peter Jost Anfang März die Öffentlichkeit informierten. Das externe Prüfergebnis liegt nun vor.
1,76 Millionen veruntreut
Für die Aufklärung des Untreueverdachts hat die Stadt eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft eingeleitet und einen externen Prüfer (KPMG Austria AG) beauftragt. Der Prüfbericht bestätigt eine Differenz von 1,76 Millionen Euro auf einem Verrechnungskonto des Magistrats, die sich zusammensetzen aus 276 Einzeltransaktionen zwischen 1997 bis 2019.
884.000 Euro wurden bei 170 Transaktionen aus der Stadtkasse entnommen und nicht ordnungsgemäß auf das Stadt-Konto eingezahlt. In 106 weiteren Fällen wurden 876.000 Euro vom Bankkonto behoben, aber nicht in die Stadtkasse eingezahlt. Die Höhe der Abweichung pro Transaktion variierte zwischen 5.000 Euro und 140.000 Euro.
2,3 Millionen Gesamtschaden
Verschleiert wurden die Differenzbeträge durch Buchungen an den Jahresenden, wodurch diese Unregelmäßigkeiten über die Jahre unentdeckt blieben.Unter Berücksichtigung entgangener Zinsen und Zinseszinsen ergibt sich ein Gesamtschaden von 2,3 Millionen Euro.
Ausschließen konnte der externe Prüfer, dass der Schaden durch einen Fehler im Buchungssystem verursacht wurde.Das Prüfungsergebnis umfasst rund 260 Seiten sowie rund 1.300 Seiten Prüfungsunterlagen, die der Staatsanwaltschaft und dem Landesrechnungshof übergeben werden.
Hier gehts es zum Bericht über die Bürgerinformation über den Verdachtsfall:
www.meinbezirk.at/klagenfurt/c-politik/veruntreuung-im-magistrat-klagenfurt-externer-betrugs-forensiker-wurde-beauftragt_a3968985
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