Zweite Krisen-Welle rollt auf die Stadt zu

Der Bürgermeister der Stadt Klagenfurt, Christian Scheider, wirft einen Blick zurück und spricht Klartext über Altlasten und Ungerechtigkeit.

WOCHE: Mit welchem Blick schauen Sie in das Jahr 2012?
SCHEIDER: 2012 wird ein Jahr, wo viele Dinge, die vorbereitet wurden, zur Realisierung kommen. Dazu zählen u. a. die Fertigstellung des Stadions und die Eröffnung der Leichtathletikhalle.

LH Gerhard Dörfler meinte, dass bis Jänner für die Eishalle alles fixiert sein wird – teilen Sie die Zuversicht?
Von der Stadt aus kann ich sagen – kein Problem. LH Dörfler spricht für das Land und somit ist es durchaus vorstellbar.

Die Energiekosten und die Müllgebühren sind Themen, die auch die Geldbeutel der Bürger berühren. Wie viel wird 2012 an der Steuerschraube gedreht?
Indexanpassungen kann man nicht ausschließen. Im Gegensatz zur Stadt Wien werden wir aber keine Gebührenlawine auf die Bürger loslassen, in Zeiten, wo jeder finanziell spürt, dass die Zeiten rauer werden.

Hat der Umweltsenat schon über das Gasdampfkraftwerk entschieden?
Nein. Wenn der Umweltsenat grünes Licht gibt, dann gehe ich davon aus, dass das GDK auch schnell gebaut wird.

Was passiert, wenn entschieden wird, dass das GDK nicht gebaut werden darf? Welche Alternative gibt es zum GDK?
Es gibt dreizehn Alternativen, die von den Stadtwerken im Vorfeld mitgeprüft worden sind. Nur mit dieser Alternative wird man sich erst dann befassen, wenn es wirklich so ist, dass das GDK nicht kommt.
Ich glaube aber, dass der Umweltsenat grünes Licht geben wird.

Ist das Aus fürs Fernheizwerk 2015 absolut unumstößlich?
Wenn alle Stricke reißen, dann müsste man sich um eine Fristverlängerung bemühen. Es ist aber in unserem Interesse und im Interesse der Bevölkerung, dass wir schnell handeln.

Muss das alte Hallenbad wegen Statikproblemen vorzeitig gesperrt werden?
Das Bad muss jedes Jahr überprüft werden und eventuell muss auch etwas investiert werden. Dass das Bad aber von heute auf morgen zugesperrt wird, wird nicht der Fall sein.

Was hat Sie 2011 in Ihrem Amt am meisten überrascht?
Ich hatte nach der ersten Finanzkrise die Hoffnung, dass es wieder bergauf geht. Jetzt zeigen aber die Prognosen, dass es nochmals eng wird.
Eine zweite Welle der Krise für Klagenfurt bedarf einer großen Anstrengung.

Was wünschen Sie sich für das Jahr 2012?
Ich hoffe, dass 2012 mehr Sachlichkeit einzieht. Oft hat man den Eindruck, dass das Licht einer positiven Idee gleich wieder ausgeblasen werden will.

Haben Sie sich die Aufgabe als Bürgermeister so kompliziert vorgestellt?
Das Amt an sich ist sehr anspruchsvoll. Ich bin in eine schwierige Phase hineingekommen. Der Bürgermeister wird immer für alles, was in der Stadt nicht funktioniert, verantwortlich gemacht. Es ist aber eine schöne Aufgabe.

Fühlen Sie sich oft ungerecht behandelt?
Ja, das kommt durchaus vor. Es kommen oft Dinge, wo man ohne Hintergrund angegriffen wird.

Schlafen Sie schlecht, wenn Sie an die Projekte denken?
Nein, ich muss aus meiner Kraft das Beste herausholen. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich das mache, schlafe ich gut.

Wie lange sollen die Altlasten der Vorgänger noch als Ausrede herhalten?
Alle Projekte sind in diese Periode zur Lösung hineingefallen. Nicht ich habe sie erfunden. Ich kann diese Projekte, wie das Stadion, nicht verschieben. Wenn ich das mache, gibt es einen riesigen Rechtsstreit.

Wenn Ihnen morgen eine gute Fee drei Wünsche erfüllt, welche stünden auf Ihrer Liste ganz oben?
Die hundertprozentige Finanzierung der Eishalle und des Hallenbads und dass es gelingt, alle Herausforderungen finanziell und organisatorisch realisieren zu können.

Katja Juliane Auer
Foto: Auer

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